Politik

Barroso blamiert Merkel: EU beschließt Strafzölle gegen China

Die überraschenden Strafzölle gegen chinesische Solarpanel starten bereits am Donnerstag. Sie liegen zunächst bei über 11 Prozent. Erst im August sollen sie die volle Höhe von 47 Prozent erreichen.
04.06.2013 17:12
Lesezeit: 1 min

Die EU-Kommission führt ab Donnerstag Strafzölle gegen chinesische Solarpanel ein. Erst nach zwei Monaten sollen die Strafzölle mit voller Gewalt zuschlagen. So will die EU den Chinesen Zeit geben, eine Einigung mit der EU zu finden. Es droht ein Handelskrieg.

Am Donnerstag starten die Strafzölle gegen chinesische Solarpanel zunächst mit 11,8 Prozent. Am 6. August sollen die Strafzölle dann auf 47,6 Prozent steigen, so die Pressemitteilung der Kommission. Bis dahin sollen die chinesischen Hersteller der EU-Kommission einen Vorschlag unterbreiten, wie der Handelsstreit beigelegt werden kann.

Handelskommissar Karel De Gucht sagte dazu am Dienstag in Brüssel:

„Der Entscheidung für die Zölle ist eine neunmonatige Untersuchung vorausgegangen, während der alle Beteiligten angehört wurden. Die Frist der ersten zwei Monate läuft am 6. August aus. Bis dahin steht die Einladung an China, in Verhandlungen einzutreten. Geschieht dies nicht, greifen die höheren Zölle.“

Europäische Hersteller von Solarpanels hatten sich in Brüssel für die Strafzölle eingesetzt, um die billige Konkurrenz loszuwerden (hier). Die Aktie des deutschen Pleite-Unternehmens Solar World legte nach Bekanntwerden der EU-Entscheidung deutlich zu.

Die Bundesregierung hingegen hatte sich stets gegen Strafzölle ausgesprochen. Sie wollte einen Handelskrieg mit China vermeiden (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...