Politik

Selbstmord am Syntagma-Platz löst schwere Krawalle in Athen aus

Die Wut über den Selbstmord eines verschuldeten Rentners führte in Athen zu heftigen Ausschreitungen. Papademos appellierte an den Zusemmenhalt im Land „in diesen schwierigen Momenten“.
05.04.2012 09:39
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
download.macromedia.com] name="allowFullScreen" value="true" />www.reuters.com] />
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Mittwochabend kam es in Athen erneut zu heftigen Ausschreitungen. Rund tausend Menschen hatten sich auf dem Syntagma-Platz versammelt. Einige unter ihnen Warfen Brandsätze und Steine auf die Sicherheitskräfte, die sich mit Tränengas wehrten. Grund für die Krawalle war der öffentliche Selbstmord eines Rentners am Mittwochmorgen. Bevor er sich in den Kopf schoss, soll er nach Angaben von Augenzeugen gerufen haben: „Ich habe Schulden, ich halte das nicht mehr aus“ und er wolle seinen Kindern diese Last nicht aufbürden.

Die Demonstranten riefen am Abend, es habe sich hierbei nicht um Suizid, sondern um „vom Staat verübten Mord“ gehandelt. Lucas Papademos erklärte: „Es ist tragisch, dass einer unserer Bürger sich das Leben genommen hat“. „In diesen schwierigen Momenten für unsere Gesellschaft, Regierung und Bürger müssen wir Menschen unterstützen, die in Not sind“, so Papademos weiter.

Der 77-Jährige Renter hat das allerdings nicht so gesehen. Griechischen Medienberichten zufolge soll in seinem Abschiedsbrief, denn er bei sich hatte, gestanden haben, dass ihn die Regierung in seiner Armut allein gelassen habe. Er habe es vorgezogen zu sterben als „den Müll nach Lebensmitteln zu durchsuchen“. Ein Ende der griechischen Schuldenkrise ist noch nicht in Sicht. Papademos hat bereits angedeutet, das ein drittes Hilfspaket benötigt werden könnte (mehr hier).

Mehr zum Thema:

Griechenland: Taxifahrer bezieht Blinden-Rente

Griechenland: Bank-Run hält unvermindert an

Griechenland-Wahlkampf: Minister haben keine Zeit für Reformen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...