Politik

Griechenland: Taxifahrer bezieht Blinden-Rente

Lesezeit: 1 min
04.04.2012 23:15
In Griechenland ist eine Insel in den Fokus der Kritik geraten, die eine neunmal höhere Blindenrate hat als der europäische Durchschnitt. Unter den Beziehern einer staatlichen Blinden-Unterstützung befinden sich ein Taxifahrer und ein Vogeljäger.

Die griechische Insel Zakynthos weist mit 1,8 Prozent die höchste Blindenrate Europas auf. Wie die Zeitung Ethnos berichtet, wollte das Gesundheitsministerium in Athen diesem seltsamen Umstand auf den Grund gehen. Schließlich gibt es auf Zakynthos keine chemische Industrie, die eine solche Entwicklung begründen könnte. Die knapp 40.000 Einwohner leben eher in einen Naturparadies.

Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass weniger als die Hälfte der Betroffenen einer Einladung zur persönlichen Vorstellung nach Athen Folge leistete. Dorthin waren die Bezieher der staatlichen Renten nämlich gerufen worden, damit die Behörden sehen können, dass die Blinden wirklich blind sind.

Es handle sich bei der Sache um einen der bekannten griechischen Missbrauchsfälle: Mindestens ein Arzt in einem Krankenhaus hatte zahlreiche Kunden offenbar gegen Zahlung von Schmiergeld krankgeschrieben. Der Arzt ging in die Frührente und sagt heute ganz offen, dass er den Leuten helfen wollte, weil sie zu wenig Geld zum Leben hätten.

So verwundert es nicht, dass auch solchen geholfen wurde, die die Sehkraft eigentlich für ihren Job ganz gut gebrauchen könnten: Unter den als blind gemeldeten Personen fand sich ein Taxifahrer und ein Vogeljäger. In Zakynthos kann also ein Streik der Taxifahrer als Beitrag zur Volksgesundheit gewertet werden. Vermutlich gibt es dafür auch Fördermittel.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...