Finanzen

EU-Rechnungshof kritisiert Risiko-Management der EZB

Lesezeit: 1 min
05.06.2012 00:15
Der EZB fehlt eine zentrale unabhängige Stelle beim Risikomanagement. Das gefährdet die realistische Wahrnehmung des Gesamtrisikos, kritisiert der Europäische Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht.
EU-Rechnungshof kritisiert Risiko-Management der EZB

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Europäische Zentralbank könnte beim Risikomanagement den Blick auf das Gesamtrisiko verlieren. Dies kritisiert der EU-Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht über die EZB. Die Organisation sei zwar gut aufgestellt, doch es gebe eine deutliche Trennung des finanziellen und dem operationellen Risikomanagements, heißt es in dem Bericht.

Dadurch wird eine „ganzheitliche Betrachtung bankweiter Risiken“ gefährdet. Der Rechnungshof fordert eine zentrale und unabhängige Stelle, die das Direktorium mit den beiden Abteilungen zur Risikobewertung verbinden soll.

Außerdem kritisiert der Rechnungshof, dass die EZB nur sehr wenig Informationen über ihre Risiken in ihrem Jahresbericht veröffentlicht. Einige Tests für das operationelle Risiko wurden nicht wie vorgeschrieben vorgenommen. Manche Risikobewertungen seien seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 nicht mehr aktualisiert und sollte eine größere Zahl an Mitarbeiter ausfallen, wäre die EZB nicht optimal vorbereitet.

Insgesamt stellt der Rechnungshof dem Risikomanagement der EZB allerdings ein durchaus positives Zeugnis aus. Ob das Risikomanagement jedoch den aktuellen Problemen in der Eurozone gewachsen ist, bleibt unklar: Der nun veröffentlichte Bericht bezieht sich nämlich auf das Geschäftsjahr 2010.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Nato-Ziele: Trump und der mögliche Nato-Kurswechsel in der Ukraine
04.12.2024

Könnte Donald Trump ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen? Der Nato-Generalsekretär warnt vor Friedensverhandlungen, die unter Druck...

DWN
Finanzen
Finanzen Ist bei VW, BMW und Mercedes der Lack ab? Deutsche Auto-Aktien im Sinkflug – was das für Anleger bedeutet
04.12.2024

Deutsche Autobauer stehen unter Druck: VW streicht Stellen, BMW ruft Modelle zurück, Opel kämpft mit der Konkurrenz im eigenen Konzern...

DWN
Politik
Politik Bitcoin im Wahlprogramm der AfD: Wie die politische Debatte Deutschland erreicht
03.12.2024

Bundestagswahl 2025: Die Kryptowährung Bitcoin glänzt mit Rekordwerten. Grund genug für die Alternative für Deutschland (AfD), mit...

DWN
Immobilien
Immobilien Haftbefehl gegen René Benko: Italienische Justiz erlässt Haftbefehl gegen Signa-Gründer
03.12.2024

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen René Benko, den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, erlassen....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Neues DAX-Allzeithoch bei über 20.000 Punkten - drohen nun Gewinnmitnahmen?
03.12.2024

Steil bergauf geht es für den DAX aktuell: Nach dem DAX-Allzeithoch am Montag kletterte der deutsche Leitindex am Dienstag über die Marke...

DWN
Politik
Politik Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
03.12.2024

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren...

DWN
Politik
Politik Kriegsrecht: Südkoreas Präsident erklärt Ausnahmezustand – was das genau heißt
03.12.2024

In einer überraschenden Ansprache hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live übertragenen Rede...

DWN
Politik
Politik Warum sich Ungarn „Viktor Donald Scholz“ wünscht - und eine Zeitmaschine
03.12.2024

Ungarn hat im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft übernommen – ist jedoch ausgegrenzt und weitgehend isoliert. Nicht erst seit dem...