Finanzen

US-Think Tank: „Spanien ist die nächste Hiobsbotschaft“

Lesezeit: 1 min
05.04.2012 14:01
Die Verschuldung in Spanien wird 2012 insgesamt weiter steigen und die Arbeitslosigkeit ist immens. Für den Wissenschaftler vom Think Tank Mercatur Center gibt es in Spanien zahlreiche lauter werdende „Alarmglocken“. Und die Brandmauer ist nicht groß genug um eine Ansteckung nach der Pleite Spanien zu verhindern.
US-Think Tank: „Spanien ist die nächste Hiobsbotschaft“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Spanien kann die Märkte nicht überzeugen. Gerade erst wurde ein 27 Milliarden Euro Sparpaket aufgesetzt und schon muss die spanische Regierung eine äußerst schlechte Auktion in Kauf nehmen (für die sich nicht einmal genügend Interessenten fanden – hier). „Spanien wird die nächste Hiobsbotschaft sein“, sagte Tony Sanders, Wissenschaftler der amerikanischen Denkfabrik Mercatus Center der CNBC.

Bei der Präsentation des Haushalts sagte die spanische Regierung am Dienstag, die Verschuldung würde 2012 ihren höchsten Stand seit 22 Jahren erreichen (Ministerpräsident Rajoy schließt derweil ein Bailout nicht mehr aus - hier). Neben der Rezession und der Verschuldung, sieht Tony Sanders auch eine Gefahr in der hohen Arbeitslosigkeit (und ausgerechnet bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit will die Regierung sparen – hier). Insofern seien die Tender der EZB „nur ein Wunsch und eine Hoffnung“, so Tony Sanders. „Wie soll die Überflutung der spanischen Banken mit Liquidität die Arbeitslosigkeit von 23 Prozent lösen? Das wird es nicht“.

Im vergangenen Jahr fingen die Konjunkturdaten in der Eurozone auch gerade an, sich zu verbessern, als die griechische Schuldenkrise eskalierte und die Investoren flohen, so Sanders. Er gehe davon aus, dass sich eine Wiederholung dieser Situation gerade mit Blick auf Spanien anbahnt. Und das Schlimme ist zudem, sagt Sanders, dass die neu aufgestockte Firewall nicht groß genug ist, um eine Ansteckung nach einer Pleite Spaniens zu verhindern. In dem Moment könne auch EZB-Chef Mario Draghi nichts tun. „Es tut mir leid für Super-Mario. Er wird super sein müssen, weil ich einfach nicht glaube, dass er genug Munition in seiner Waffe hat, um diese zu benutzen.“

Am Donnerstagmorgen sind die durchschnittlichen Zinssätze für spanische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf 5,75 Prozent gestiegen – ein Zwölf-Wochen-Hoch. „Die Märkte sind besorgt, dass jetzt zu systemischen Bedenken  in Bezug auf Spanien kommen könnte und Spanien ist viel größer und viel schwerer zu retten“, beurteilte Dariusz Kowalczyk von der Crédit Agricole die Situation am Markt in einem Interview mit der CNBC.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...