Finanzen

IWF drängt EZB zur Lockerung der Geldpolitik

Der IWF fordert die EZB zu einem energischeren Eingreifen auf. Es müsse etwa der Leitzins noch weiter gesenkt werden. Denn nur so könne das dringend benötigte Wachstum wieder hergestellt werden.
09.07.2013 08:57
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte die EZB am Montag dazu auf, den schon jetzt historisch niedrigen Leitzins weiter zu senken. Wenn die Führer der Eurozone nicht entsprechend auf die anhaltende Rezession reagierten, drohten sich die finanziellen und wirtschaftlichen Spannungen wieder zu verstärken.

Der IWF sagte, die EZB solle die Nachfrage durch eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik verstärken. „Weitere Zinssenkungen, darunter negative Einlagensätze, würden die Nachfrage in der Eurozone stützen und dem Deflationsdruck entgegenwirken“, zitiert ihn das WSJ.

Zudem solle die EZB auch andere ihr zur Verfügung stehende Mittel einsetzen, darunter neue Langzeitkredite (LTRO) und den direkten Ankauf von privaten Vermögenswerten. Dadurch würden die Kreditkosten für kleine und mittlere Unternehmen in angeschlagenen Ländern wie Spanien und Italien gesenkt, so der IWF.

Der EZB-Rat entschied am Donnerstag, den Leitzins vorerst nicht weiter zu senken. Dieser verbleibt damit weiterhin auf dem historischen Tief von 0,5 Prozent.

Nur ein gemeinsames und energisches Eingreifen könnte das dringend benötigte Wachstum herstellen, so der IWF. „Angesichts der Rekord-Arbeitslosigkeit, vor allem bei der Jugend, besteht die Gefahr einer langfristigen Beeinträchtigung möglichen Wachstums und politischer Unterstützung für Reformen, darunter ein weiteres Voranschreiten bei [der Europäischen Währungsunion].“

Die Eurozone müsse bereit sein, das Geld aus dem ESM zur Rekapitalisierung schwächelnder Banken zu nutzen, sobald deren Bewertung abgeschlossen ist, so der IWF. Die zuletzt durch die Eurogruppe beschlossene direkte Banken-Rekapitalisierung über den ESM sieht Kapitalhilfen für Altlasten maroder Banken in Höhe von 60 Milliarden Euro vor (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...