Finanzen

Bernanke will weiter unbegrenzt Geld drucken

Die Fed ist wieder etwas zurückgerudert. Der Chef der US-Zentralbank Bernanke hat nun zugesichert, dass die lockere Geldpolitik bis auf weiteres fortgesetzt wird. Damit folgt er den Ankündigungen der EZB und der Bank of England. Die Börsen reagierten wie erwartet, die Kurse stiegen.
11.07.2013 13:18
Lesezeit: 1 min

Mit den Daten aus der Realwirtschaft haben die Vorgänge an den weltweiten Börsen kaum mehr etwas zu tun. Das zeigte sich erneut am Donnerstag, als die Fed ihre angekündigte Drosselung der lockeren Geldpolitik wieder zurücknahm. Dank des Hochfrequenzhandels konnte Bernanke dann auch schon kurz nach seinen Ankündigungen die ersten positiven Reaktionen an den Börsen beobachten.

Sehr lockere Geldpolitik für die nächste Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht“, sagte Bernanke am Donnerstag.  Mehr brauchte Bernanke auch nicht zu sagen. Es war klar, die angekündigte Abkehr von der lockeren Geldpolitik vom Juni ist erst einmal vom Tisch. Damit folgte die Fed der EZB und der Bank of England. Diese hatten eine Woche zuvor deutlich gemacht, dass sich am derzeitigen Kurs für lange Zeit nichts ändern wird.

Die Reaktion an den weltweiten Börsen war abzusehen. Während der Dollarkurs gegenüber dem  Euro, dem Yen und dem britische Pfund deutlich nachgab, zogen die Aktienkurse schnell und stark an. Am Freitag beispielsweise stieg der Dax bereits vormittags um 1,2 Prozent. Aber auch andere europäische Leitindizes zogen an: Frankreichs CAC erreichte zwischenzeitlich ein Plus von 1,0 Prozent und Spaniens Ibex kletterte um 0,7 Prozent nach oben. An den asiatischen Börsen zogen die Kurse ebenfalls an.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bereits Ende Mai, als die US-Arbeitsmarktzahlen wieder schlechter aussahen. Hohe Arbeitslosigkeit bedeutet, mehr billiges Geld (hier). Ankündigungen, der Wahrheitsgehalt unerheblich sind, lösen mittlerweile ein gigantisches Schneeballsystem aus.

Dazu trägt auch der Hochgeschwindigkeits-Handel bei. Bei dem letztlich Computer über Kauf und Verkauf entscheiden, nachdem sie vorher mit den notwendigen Informationen gefüttert wurden (mehr hier).

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...