Trotz der größten Wirtschaftskrise seit Bestehen der EU haben die Abgeordneten für das kommende Jahr deutlich mehr Geld gefordert. Rezession und Rekord-Arbeitslosigkeit, unter denen hunderte Millionen Europäer leiden, konnten die Parlamentarier von den Mehrausgaben nicht abhalten.
Das EU-Parlament fordert Mehrausgaben für Beamte, Abgeordnete und Gebäude in Höhe von 56 Millionen Euro, berichtet der Telegraph. Insgesamt kostet das Parlament dann circa 1,8 Milliarden Euro. Demnach wird jeder der 766 EU-Abgeordneten im kommenden Jahr den Steuerzahler circa 2,3 Millionen Euro kosten.
Die Abgeordneten verlangen diese Ausgaben-Erhöhung, obwohl das gesamte EU-Budget für 2014 um 6 Prozent fällt. Das Parlament soll vor allem deswegen teurer werden, weil die Abgeordneten sich selbst und ihren Beamten Gehaltserhöhungen um 4,4 Prozent genehmigen wollen. Vor allem herausragend gute Leistungen sollen künftig noch stärker belohnt werden.
Zudem wollen die EU-Abgeordneten noch mehr Werbung für ihr Parlament machen lassen. Und auch die Fraktionen, die sich im EU-Parlament gebildet haben, werden künftig besser unterstützt. So soll etwa die christlich-demokratische Europäische Volkspartei 9 Prozent mehr Geld erhalten.
Die Kosten für das Haus der Europäischen Geschichte, das die „europäische Identität“ feiern und fördern soll, werden nach dem Willen der Abgeordneten auf 13 Millionen Euro verdoppelt. Denn das Haus soll rechtzeitig zur Europawahl im kommenden Jahr eröffnen können. Hinzu kommen 5 Millionen Euro für das Parlamentarium, eine multimediale Ausstellung, die die harte Arbeit der EU-Abgeordneten würdigen soll.