Deutschland

Bayern: Bezirksräte kaufen sich iPads mit Steuergeldern

Lesezeit: 1 min
23.07.2013 23:37
Die Bezirksverwaltung in Oberbayern will für 68 Bezirksräte iPads anschaffen. Dadurch soll die Papierflut eigedämmt werden. Die Bezirksräte tagen jedoch nur zwei Mal im Jahr. Der Steuerzahler bezahlt den teuren Spaß.
Bayern: Bezirksräte kaufen sich iPads mit Steuergeldern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Die Bezirksräte in Oberbayern genehmigen sich den Luxus nagelneuer iPads. Das soll am Donnerstag in der letzten Sitzung des Bezirkstages Oberbayern vor Weihnachten beschlossen werden, wie die Abendzeitung München berichtet. Der Bezirkstag trifft sich nämlich nur zwei Mal im Jahr. Die Gesamtkosten in Höhe von 45.000 Euro sollen aber trotzdem mit Steuergeldern getragen werden.

Zusätzlich zu dem iPad werden die Bezirksräte eine Pauschale von 20 Euro für Nebenkosten erhalten. Für den Münchner Bezirksrat Claus Wunderlich ist es „schleierhaft“, weshalb man für so wenige Sitzungen ein „sündteures“ iPad brauche. Die Bezirksräte könnten die Sitzungsdokumente online auf dem eigenen Notebook einsehen, zudem bekommen sie sie in Papierform zugestellt. „Ohnehin ist es ein offenes Geheimnis, dass viele die Unterlagen sowieso nicht anschauen – mit oder ohne iPad“, so Wunderlich.

Die Bezirksverwaltung kam auf die Idee, da man die Kopierorgien beenden und die Papierflut eindämmen wolle, berichtet die Abendzeitung. In den Sitzungen soll zukünftig nur noch elektronisch auf die Dokumente zugegriffen werden. Außerdem sei ein iPad „leichter zu bedienen als ein Laptop“ und im Sitzungssaal gebe es „zu wenig Steckdosen“, zitiert die Abendzeitung eine anonyme Quelle aus der Bezirksverwaltung.

Für Claus Wunderlich sind diese Begründungen nicht haltbar: „Ich werde diese Abzockerei ablehnen.“ Die Bezirksräte erhalten nämlich noch „üppige“ Finanzmittel für Reisen ins In- oder Ausland sowie eine monatliche Aufwandsentschädigung von 620 Euro. Allein davon könnten die Kosten für die iPads gedeckt werden.

Die Geräte sollen zudem in den privaten Besitz der Bezirksräte übergehen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...