Deutschland

Plagiatsvorwürfe gegen Bundestags-Präsident Lammert

Die CDU muss erneut mit Plagiatsvorwürfen kämpfen. Auch Bundestags-Präsident Norbert Lammert soll bei seiner Doktorarbeit getäuscht haben. Der anonyme Verfasser des Lammertplag war es auch, der zuerst Unstimmigkeiten in der wissenschaftlichen Arbeit der ehemaligen Bildungsministerium Schavan festgestellt hatte. Lammert weist die Vorwürfe jedoch zurück.
29.07.2013 20:55
Lesezeit: 1 min

Unter der Internetseite Lammertplag wird derzeit die Doktorarbeit des Bundestags-Präsidenten Norbert Lammert unter die Lupe genommen. Auf mindestens 42 Seiten wurden bisher Passagen aus 21 Quellen gefunden, die dem Urheber des Lammertplags zufolge „Unregelmäßigkeiten“ aufweisen. „Hierbei handelt es sich vorwiegend, aber nicht ausschließlich um Plagiate.“

1974 hatte Lammert die Dissertation an der damaligen Abteilung für Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum eingereicht. Zwei Jahre später erschien diese in Buchform: „Lokale Organisationsstrukturen innerparteilicher Willensbildung - Fallstudie am Beispiel eines CDU-Kreisverbandes im Ruhrgebiet“.

Der anonyme Plagiatsjäger, der unter dem Pseudonym Robert Schmidt“ schreibt, hat jedoch die Doktorarbeit Lammerts nicht vollständig durchgesehen:

Zweck der Dokumentation ist es, sowohl die Universität Bochum als auch die allgemeine Öffentlichkeit anhand einer ausreichend großen Anzahl von exemplarischen Belegstellen über wissenschaftliches Fehlverhalten in der untersuchten Arbeit zu informieren. Ziel der Dokumentation ist es jedoch nicht, dieses möglichst vollständig zu erfassen, was mit einem hohen Zeitaufwand verbunden wäre. Ich habe daher die Untersuchung nach dem Erreichen von gut einem Drittel der Seiten des Hauptteils abgebrochen; eine substanzielle Erweiterung der Dokumentation ist nicht geplant.“

Lammert negiert die Vorwürfe. Er habe seine Doktorarbeit nach bestem Willen und Gewissen angefertigt, sagte er der Welt. „Ich habe die Universität Bochum unverzüglich gebeten, die Vorwürfe zu prüfen“, so Lammert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...