Politik

Gesundheitsminister Bahr hilft bei Reformen in Griechenland

Lesezeit: 1 min
02.09.2013 14:28
Das griechische Gesundheitssystem ist in einem desolaten Zustand. Deutschland gibt beim Reformprozess Schützenhilfe im Bereich der Krankenversicherungen, in der Kostengestaltung von Arzneimitteln und beim Management von Krankenhäusern. Bis 2015 sollen Probleme durch die Massenentlassungen im öffentlichen Dienst überwunden worden sein.
Gesundheitsminister Bahr hilft bei Reformen in Griechenland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der vergangenen Woche hat das Bundesministerium für Gesundheit einen Vertrag für Reformen im griechischen Gesundheitswesen zwischen Griechenland und der Weltgesundheitsorganisation auf den Weg gebracht. Dadurch soll die Initiative „Gesundheit in Aktion“ für die Jahre 2013 bis 2015 gestartet werden.

Das deutsche Gesundheitsministerium agiert als Domain-Leader in dem Reformprozess des griechischen Gesundheitssystems.

„Das weitere Gelingen wird wesentlich davon abhängen, dass Maßnahmen zügig umgesetzt werden, damit der gesamten griechischen Bevölkerung möglichst schnell geholfen wird“, sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) in einer Pressemitteilung des Ministeriums.

In dem gemeinsamen Memorandum of Understanding (MoU) sind neun Ziele mit der griechischen Regierung vereinbart worden, unter anderem die Beratung bei der Einführung eines flächendeckenden Abrechnungssystems im stationären Bereich und Reformmaßnahmen im Management von Krankenhäusern.

Weitere Maßnahmen sind die Beratung bei der Preisgestaltung und Kostenerstattung von Arzneimitteln, die Erweiterung des Bereichs der elektronischen Verschreibung von Arzneimitteln auf das umfassende Aktionsfeld der elektronischen Gesundheitsversorgung sowie die Neustrukturierung des nationalen Krankenversicherungsträgers für Gesundheitsdienstleistungen „EOPYY“ und der damit verbundenen strukturellen Maßnahmen zur Neuorganisation im Bereich Krankenversicherung.

Die Umsetzung der Maßnahmen soll über mehrere Jahre erfolgen und die primäre Gesundheitsversorgung in Griechenland nach der Krise wieder auf die Beine stellen. Infolge der Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise hatte eine Massenauswanderung von Ärzten in Griechenland zu einer medizinischen Versorgungsnot geführt.

Die Zahl der auswandernden Ärzte war in den Jahren von 2010 bis 2012 kontinuierlich gestiegen. Das Gesundheitssystem stößt mittlerweile an seine Grenzen. Massenentlassungen führten im November 2012 zu einer zeitweisen Besetzung des griechischen Gesundheitsministeriums. Die griechische Regierung muss tausende Beamte im öffentlichen Dienst in die Mobilitätsreserve verschieben oder entlassen. Ansonsten droht die Troika, den Geldhahn zuzudrehen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Wo Finanzminister Lindner den Rotstift ansetzen will
02.12.2023

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkretisiert, in welchen Bereichen er Einsparungen für möglich hält, um die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Verwalter des Wohlstands sind mit ihrem Latein am Ende angekommen
02.12.2023

In Deutschland und Österreich sinkt die Wirtschaftsleistung. Was ist passiert? Welche geheimnisvollen, bösen Mächte sind da am Werk,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Raus aus den Schulden – Wie mit Kreditkarten-, Immobilien- und Konsumschulden umgehen?
02.12.2023

Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage steigt für viele Menschen das Risiko einer Überschuldung enorm, da Zinsen steigen, Arbeitsplätze...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Banken fordern ein Comeback der Verbriefungen
01.12.2023

Nachdem schon Commerzbank-Chef Knof ein Ende ihrer Stigmatisierung gefordert hat, macht sich nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing für...