Politik

Frankreich will Weltmarktführer bei Windenergie werden

Die Franzosen haben angekündigt, ab sofort wieder eine führende Industrienation sein zu wollen und Deutschland bei den Erneuerbaren Energien abzuhängen. Skeptiker halten die Ankündigungen für heiße Luft.
20.08.2013 02:44
Lesezeit: 1 min

Frankreichs Präsident Francois Hollande will demnächst wieder gewählt werden. Nachdem er in Vergangenheit und Gegenwart wenig vorzuweisen hat und seine Umfragewerte so schlecht sind wie noch nie, hat Hollande seine Minister beauftragt, in die Zukunft zu sehen. Unter dem Titel „Was ist Ihre Version von Frankreich im Jahr 2025?“ sollten die Minister Visionen für die Grande Nation entwickeln.

Manches, was nun vorliegt, erinnert an Don Quichotte und die Windmühlen.

Anderes ist eher heiße Luft.

Vier Minister wollen ihrem Präsidenten einen schönen Sommer bescheren und sehen in der Zukunft nur Gutes.. So geht der Finanzminister, Pierre Moscovici, zwar davon aus, dass Frankreich aufgrund der aufstrebenden BRICS auf den Rängen der Top-Wirtschafts-Mächten auf den 8. oder 9. Platz zurückfallen wird.

Aber Frankreich werde eine Führungsrolle bei „sozialen Innovationen“ übernehmen, schreibt Moscovici. Das Land werde 2025 eine viel stärkere Position haben als zurzeit, so der Finanzminister. Vollbeschäftigung und gänzlich getilgte öffentliche Schulden.

Auch an den Visionen des französischen Industrieministers Arnaud Montebourg wird Franz XIV. Francois Hollande Gefallen finden: „Frankreich wird wieder als führende Stimme unter den Industrienationen wahrgenommen werden“, schreibt der Industrieminister. Dies soll auf einem Gebiet geschehen, auf dem sich Deutschland gerade mehr schlecht als recht betätigt: Frankreich werde Weltmarktführer bei den Erneuerbaren Energien werden, berichtet die französische Zeitung Le Point.

Ob der Eiffelturm durch eines der in Norddeutschland beliebten Windräder ersetzt werden soll, ist in dem Konzept nicht ausgeführt.

Die tatsächlichen Zahlen der französischen Wirtschaft sind noch einigermaßen weit entfernt von den Visionen der Minister. Im Juni ging die Industrieproduktion in Frankreich gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent zurück, nach einem Minus von 0,3 Prozent im Mai. Ähnlich sieht es bei der Arbeitslosigkeit aus. Die Arbeitslosenquote war im Juni auf 11 Prozent angestiegen (25% Jugendarbeitslosigkeit).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zu Moscovicis Ausführungen hier:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...