Politik

Großbritannien vor Rezession: Exporte brechen ein

Der Beschluss Großbritanniens, den nationalen Banken eine Finanzspritze von 100 Milliarden Euro zu geben, hätte nicht später kommen dürfen. Die Exporte sanken im April stark und die Rezession wird sich vertiefen. Aber das neue Geld der Banken wird wohl nicht in der Wirtschaft ankommen.
16.06.2012 01:39
Lesezeit: 1 min

Zum Ende vergangenen Jahres rutschte die britische Wirtschaft in eine Rezession und wie die Daten des Nationalen Statistikamtes zeigen, erhöht sich die Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs auch im dritten Quartal erheblich. Das Defizit im Warenhandel wuchs im April auf 5,2 Milliarden Pfund. 4,2 Milliarden Pfund waren es noch einen Monat zuvor. Ausschlaggebend waren hier die äußerst schlechten Exporte der britischen Unternehmen. Die Exporte außerhalb der EU sanken um neun Prozent und die Warenlieferungen in die Eurozone verringerten sich um 6,5 Prozent im April. „Die Zahlen sehen im weitesten Sinne verheerend aus“, sagt David Tinsley, Volkswirt der BNP Paribas. Die Unternehmen spüren dies bereits. Die Produktion im Bausektor fiel um 8,5 Prozent.

Erst am Donnerstag hatten der britische Schatzkanzler und die Regierung beschlossen, die heimischen Banken mit einer Geldspritze in Höhe von 100 Milliarden Euro zu versorgen (hier). Doch angesichts der angespannten Situation im Interbankenmarkt wird das Geld seinen Weg vermutlich nicht in die Wirtschaft des Landes finden. Von den zwei 3-Jahres-Tendern der EZB ist bisher ebenfalls nichts Bemerkenswertes in der Privatwirtschaft angekommen. Und der erste Tender wurde hier bereits im Dezember vergangenen Jahres ausgegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für Klimaschutz? Einigung zwischen Union, SPD und Grünen
14.03.2025

Ein Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur sorgt für politische Bewegung. Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD und...

DWN
Politik
Politik BSW auch nach endgültigem Ergebnis nicht im Bundestag
14.03.2025

Das endgültige Wahlergebnis steht fest: Das BSW verpasst den Bundestag knapp. Trotz zusätzlicher Stimmen bleibt die Partei unter der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...