Hunderte Mitarbeiter werden in den Finanzzentren in London und New York am Sonntag in Alarmbereitschaft Sonderschichten schieben: Man rechnet am Montag, wenn die Börsen wieder öffnen, mit Verwerfungen und will darauf vorbereitet sein. Viele große Banken haben sich generalstabsmäßig auf dieses Wochenende und insbesondere den Montag vorbereitet: Sie haben durchgespielt, was passiert, wenn die Märkte in Panik geraten. So hat etwa die Citi in verschiedenen Formen ausgetestet, wie man große Bewegungen von einem Land in das andere am besten bewerkstelligt.
Für fast alle Banken ist auch die Frage wichtig, wie man reagiert, wenn neue Währungen eingeführt werden. Auch dazu gibt es in den meisten Instituten konkrete Planungen.
Für die meisten Institute sind Rechtsfragen von großer Bedeutung: So wurden Konzepte ausgearbeitet, wie man bei bestimmten Geschäften den Gerichtsstand nach London verlegen kann.
Auch das Marketing spielt eine große Rolle. Bei Goldman Sachs und JP Morgan bereiten sich Kundenbetreuer auf kritische Fragen vor – vor allem bei der Frage, welche Konsequenzen der Euro-Austritt Griechenlands auf das jeweilige Portfolio haben werde, möchten die Investment-Banker kompetente Antworten geben.
In Griechenland haben die Banken dagegen ganz andere Sorgen: Sie stopfen die Geldautomaten mit Scheinen voll, weil sie verhindern wollen, dass Panik ausbricht, wenn am einen oder anderen Bankomat auf einmal keine Euro-Scheine mehr rauskommen. Damit reagieren die Banken auf den massiven Bank Run in den vergangenen Tagen (mehr hier).