Politik

Kein Ende der Gewalt gegen Ausländer in Griechenland

Lesezeit: 1 min
20.06.2012 01:42
In den vergangenen Tagen kam es in Griechenland erneut zu Angriffen auf Einwanderer. Auch Mitglieder der rechtsradikalen Chrysi Avgi waren beteiligt. Indes griff eine Gruppe von Roma einen Linienbus an, weil ein Roma festgenommen wurde, nachdem er in einem Verkehrsunfall einen Polizisten getötet hatte. Dies könnte zu weiteren Ausschreitungen führen.
Kein Ende der Gewalt gegen Ausländer in Griechenland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gewalt gegenüber Einwanderern in Griechenland nimmt nicht ab. Sonntagnacht wurde ein Pakistani an der Attiki Metro-Station nahe des Athener Zentrums mit Stichwaffen angegriffen. 25 Personen wurden in der Zwischenzeit vorübergehend festgenommen, aber das Opfer konnte sie nicht eindeutig identifizieren. Ein Polizeiquelle bestätigte aber der griechischen Zeitung Kathimerini, dass sich unter den Verdächtigen auch Mitglieder und Unterstützer der rechtsradikalen Chrysi Avgi Partei befänden.

Am Dienstag wurde zudem ein ägyptischer Mann in den frühen Morgenstunden in Hania, Kreta, von zwei Männern brutal angegriffen, berichtete die Athens-Macedonia News Agency. Der verletzte 25-Jährige musste sich einer lebensrettenden Operation unterziehen und sich eine Niere entfernen lassen. Die beiden Angreifer waren mit Holzstöcken und Brecheisen auf ihn losgegangen. Nur wenige Tage zuvor wurden in der gleichen Stadt, am Samstagabend, zwei obdachlose, algerische Männer angegriffen und geschlagen.

Andererseits kam es Montagnacht zu einem Vorfall, in den eine Gruppe von Roma verwickelt war und der angesichts der angeheizten Stimmung Gegengewalt erzeugen könnte. Die Gruppe von 150 Roma attackierte in Ano Liosia, einem Vorort von Athen, einen öffentlichen Bus, der Passagiere mit sich führte. Die Roma warfen Steine, Holz, Eisenstäbe und andere Gegenstände auf den Bus der Linie B12. Die geschockten Passagiere und der Busfahrer flohen aus dem Bus. Später schlug die wütende Gruppe Geschäfte kaputt, plünderte einige der Läden und steckten Mülltonnen in Brand, berichtet der blog keeptalkinggreece.com. Medienberichten zufolge soll es auch einen Zusammenstoß zwischen den Roma und der Polizei gegeben haben. „Als die Polizisten am Tatort eintrafen, kamen sie unter Beschuss“, hieß es in einem Statement der griechischen Polizei. Ein Polizist sei durch eine Kugel und fünf weitere durch Steine verletzt worden.

Hintergrund der Gewalt der Gruppe ist die Verhaftung eines ihrer Mitglieder. Dieser war am Sonntag in einen Autounfall verwickelt worden. Er missachtete ein Stopp-Schild und stieß mit einem Motorrad der griechischen Polizei zusammen. Einer der zwei Polizisten starb noch vor Ort, der andere wurde schwer verletzt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...