Finanzen

Crash Alarm: Dexia braucht 220 Milliarden Euro von Steuerzahlern

Der belgische Zentralbankchef erwartet, dass die Dexia Bank zusätzliches Steuergeld benötigen wird. Ein ehemaliger Dexia-Banker traut der Bank sogar zu, das Land im schlimmsten Fall in die Pleite treiben zu können.
21.06.2012 16:08
Lesezeit: 1 min

Die belgisch-französische Bank Dexia könnte weitere öffentliche Hilfsgelder benötigen. Dies sagte ein der belgische Zentralbankchef, Luc Coene, dem Nachrichtendienst Bloomberg. Die Budgets von Belgien und Frankreich könnten dadurch zusätzlich mit 220 Milliarden Euro belastet werden. Bernhard Ardaen, ein ehemaliger Dexia-Banker schreibt in seinem Buch über den Zusammenbruch der Bank, dies könnte Frankreich 75 Milliarden und Belgien 75 Milliarden Euro kosten.

Frankreich, Belgien und Luxemburg garantieren bereits jetzt für Schulden im Wert von 55 Milliarden Euro. Belgien hat einen Teil von Dexia bereits für fünf Milliarden Euro verstaatlicht.

Weitere Zahlungen an Dexia hätten schwerwiegende Folgen für das ohnehin angeschlagene Belgien: „Die Zinsen würden explodieren und das Land würde sofort in eine Negativspirale geraten. Dann wäre ein griechisches Szenario auch für Belgien nicht mehr undenkbar“, schreibt Ardaen in seinem Buch.

Auch wenn er die Mehrbelastung von 220 Milliarden Euro für den schlimmstmöglichen Fall hält, eine gewisse Mehrbelastung der Steuerzahler ist so gut wie sicher. Selbst wenn sich die jährliche Unterstützung durch den Staat nur auf einen Bruchteil beschränken würde, wäre dies ein ernstes Problem für den Staatshaushalt.

Vor allem Staatsanleihen von Pleitestaaten gefährden die Banken in Benelux (mehr hier).

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