Niall Ferguson, Professor für Wirtschafts- und Fnanzgeschichte an der Harvard Universität, erwartet eine politische Union in Europa. Bei einer Investorenkonferenz sagte Ferguson, im Grunde sei Angela Merkel die einzige, die die Union noch verhindere: "Angela Merkel leugnet die Probleme der Währungsunion. Die einzige Frage, die man sich im Hinblick auf die Problem in Europa stellen muss, ist jene nach der psychologischen Konstitution einer deutschen Frau - das meine ich ernst! Manchmal reduziert sich die Geschichte auf eine einzige Person."
Ferguson sieht den Weg zu einer Union mit einigen Angst-Momenten gepflastert. Vergangene Woche hatte er bereits gesagt, Europa brauche einen "Lehman-Moment", um sich zu ändern. Vor allem für Deutschland gäbe es im Grunde nur unangenehme Alternativen. Der Harvard-Professor erwartet eine Serie von Bank Runs in Europa, und am Ende sind die Deutschen dran: "Die Deutschen werden in jedem Fall zahlen. Sie zahlen, wenn der Euro zerfällt, und sie zahlen, wenn er zusammenbleibt. Am Ende werden sie zusammenzucken, und Europa wird nicht auseinanderfallen, aber es wird gefährlich nahe an den Rand der Auflösung geraten."
Weil die Folgen des Zerbrechens der Währungsunion so gravierend wären, erwartet Ferguson eine Entwicklung in Richtung eines europäischen Bundesstaats. Es werde mit einer Versicherung der Spareinlagen für Griechenland und Spanien beginnen, danach komme die Rekapitalisierung der Banken und am Ende Euro-Bonds.