Politik

Harvard-Ökonom zu Europa: „Die Deutschen müssen in jedem Fall zahlen“

Lesezeit: 1 min
22.06.2012 17:43
Harvard-Professor Niall Ferguson sieht vor allem Angela Merkel als Problem für Europa: Es sei manchmal in der Geschichte so, dass alles an einer Person hänge - in diesem Fall dem psychologischen Zustand einer Frau aus Deutschland.
Harvard-Ökonom zu Europa: „Die Deutschen müssen in jedem Fall zahlen“

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Niall Ferguson, Professor für Wirtschafts- und Fnanzgeschichte an der Harvard Universität, erwartet eine politische Union in Europa. Bei einer Investorenkonferenz sagte Ferguson, im Grunde sei Angela Merkel die einzige, die die Union noch verhindere: "Angela Merkel leugnet die Probleme der Währungsunion. Die einzige Frage, die man sich im Hinblick auf die Problem in Europa stellen muss, ist jene nach der psychologischen Konstitution einer deutschen Frau - das meine ich ernst! Manchmal reduziert sich die Geschichte auf eine einzige Person."

Ferguson sieht den Weg zu einer Union mit einigen Angst-Momenten gepflastert. Vergangene Woche hatte er bereits gesagt, Europa brauche einen "Lehman-Moment", um sich zu ändern. Vor allem für Deutschland gäbe es im Grunde nur unangenehme Alternativen. Der Harvard-Professor erwartet eine Serie von Bank Runs in Europa, und am Ende sind die Deutschen dran: "Die Deutschen werden in jedem Fall zahlen. Sie zahlen, wenn der Euro zerfällt, und sie zahlen, wenn er zusammenbleibt. Am Ende werden sie zusammenzucken, und Europa wird nicht auseinanderfallen, aber es wird gefährlich nahe an den Rand der Auflösung geraten."

Weil die Folgen des Zerbrechens der Währungsunion so gravierend wären, erwartet Ferguson eine Entwicklung in Richtung eines europäischen Bundesstaats. Es werde mit einer Versicherung der Spareinlagen für Griechenland und Spanien beginnen, danach komme die Rekapitalisierung der Banken und am Ende Euro-Bonds.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...