Politik

Angriffe auf Ausländer: Fern-Krieg zwischen Südafrika und Nigeria eskaliert

Nachdem in den vergangenen Tagen Ausländer in Südafrika Ziel von massiven Angriffen wurden, schlagen nun Nigerianer im eigenen Land gegen südafrikanische Unternehmen zurück.
04.09.2019 16:45
Aktualisiert: 04.09.2019 16:49
Lesezeit: 1 min
Angriffe auf Ausländer: Fern-Krieg zwischen Südafrika und Nigeria eskaliert
03.09.2019, Südafrika, Johannesburg: Menschen liegen neben einem Polizisten auf dem Boden, nachdem sie verhaftet wurden. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Nach Übergriffen gegen Migranten in Südafrika sind in Nigeria Läden und Büros südafrikanischer Unternehmen angegriffen worden, berichtet die dpa. Betroffen waren Geschäfte in der Wirtschaftsmetropole Lagos, der Universitätsstadt Ibadan sowie der Großstadt Uyo, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte.

Aufgebrachte Jugendliche steckten Medienberichten zufolge am Dienstagabend als Reaktion auf die Vorfälle in Südafrika Geschäfte und Niederlassungen des südafrikanischen Telekomkonzerns MTN in Brand, griffen Filialen der Supermarktkette Shoprite an und plünderten ein Geschäft der Bekleidungsgruppe PEP.

«Die Menschenmenge drang ein, und binnen Minuten war der Laden leer», sagte ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur. Die Regierung des Bundesstaates Lagos verurteilte die Gewalt. Diese richte sich gegen den nigerianischen Geist der Gastfreundschaft.

In Johannesburg war Tage zuvor ein Mob plündernd und brandschatzend durch eines der Hauptgeschäftszentren gezogen. Die Ausschreitungen breiteten sich auf andere Stadtteile und die südafrikanische Hauptstadt Pretoria aus. Die gewalttätigen Übergriffe trafen vor allem Migranten aus anderen Ländern Afrikas. Fünf Menschen starben, die Polizei nahm mehr als 100 Verdächtige fest.

Die Angriffe ereigneten sich vor einer Afrikatagung des Weltwirtschaftsforums, die am Mittwoch in Kapstadt begann. Die Afrikanische Union (AU) sowie die Regierungen Südafrikas und Nigerias äußerten sich besorgt über die Gewalt.

Während die südafrikanische Regierung allgemein von inakzeptabler Kriminalität spricht, berichten die Medien des Landes immer wieder von gezielten Anschlägen gegen ausländische Ladenbesitzer und Lastwagenfahrer. Bereits in der Vergangenheit wurden Einwanderer aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe immer wieder verantwortlich gemacht für die hohe Arbeitslosigkeit im Land und angegriffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...