Unternehmen

Zahl der Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen steigt rasant

Lesezeit: 3 min
06.09.2019 13:44  Aktualisiert: 06.09.2019 13:52
Im ersten Halbjahr schraubten die Finanzdirektoren ihre Erwartungen kräftig nach unten. Die Zahl der Gewinn- und Umsatzwarnungen ist so hoch wie zuletzt während der Finanzkrise vor mehr als 10 Jahren.
Zahl der Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen steigt rasant
Die CFO korrigieren ihre Prognosen immer weiter nach unten. (Foto: dpa)
Foto: Frank Rumpenhorst

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck: So soll den Prognosen der Bundesregierung zufolge das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr nur noch um 0,5 Prozent wachsen – also einen satten Prozentpunkt weniger als 2018. Wichtigen Branchen wie der Autoindustrie, die bereits einen massiven Arbeitsplatzabbau angekündigt haben, geht es zunehmend schlechter.

Wie schwierig die Lage ist, wird jetzt auch noch an einer neuen aktuellen Statistik deutlich: So hat es noch nie seit der Finanzkrise im ersten Halbjahr so viele Umsatz- und Gewinnwarnungen gegeben wie derzeit. Das hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) herausgefunden. Unter den Betrieben, die ihre Aktionäre vor sinkenden Gewinnen und Umsatzzahlen warnen, befinden sich auch Weltkonzerne wie Daimler, Continental, BASF und Norma.

Den Angaben zufolge mussten nach den ersten sechs Monaten 54 der 308 Unternehmen, die im Prime-Standard-Index gelistet sind, ihre Umsatz- oder Gewinnerwartungen zurücknehmen. Statisch gesehen korrigierten die CFO ihre Gewinnerwartungen um ein Drittel nach unten. „Eine Explosion bei den Korrekturen, die auch nur die Spitze des Eisberges ist“, berichtet die Wirtschaftszeitung „Finanz Magazin“.

In Zahlen liest sich das folgendermaßen: Die Anzahl der Gewinnwarnungen ist bis Ende Juni 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent gestiegen. Zwölf Monate zuvor haben lediglich 39 Firmen eine Umsatz- oder Gewinnwarnung gegeben. Damit hat sich der bedenkliche Trend sogar noch beschleunigt, der bereits vor drei Jahren begonnen hatte.

2016 wurde im ersten Halbjahr von 24 Gewinnwarnung erschüttert. Das waren damals 50 Prozent mehr als noch zwölf Monate zuvor. 2017 erklärten 30 Unternehmen, dass ihre geschäftliche Entwicklung doch schlechter sein würde als erwartet.

Dies dürfte ein negatives Omen für weitere Entwicklung im laufenden Jahr sein. Denn auch im Vorjahr hatte sich das zweite Halbjahr nach den verstärkten Umsatz- und Gewinnwarnungen, die es bis Ende Juni gegeben hatte, wesentlich verschlechtert.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

 

DWN
Politik
Politik Koalitionsvertrag in Sachsen: CDU und SPD bilden Minderheitsregierung
05.12.2024

In Sachsen haben sich CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Eine Mehrheit haben sie nicht im Parlament – um ihre Ziele...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch über 100.000 Dollar - und jetzt?
05.12.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Donnerstagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 100.000 US-Dollar. Seit dem Sieg...

DWN
Politik
Politik Pistorius warnt: Russland zeigt erhöhte Präsenz in Ostsee
05.12.2024

Im Ostseeraum eskalieren die Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Verteidigungsminister Boris Pistorius nennt keine Details - aber...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Firmen in China kämpfen mit schwacher Nachfrage und Konkurrenzdruck
05.12.2024

Deutsche Firmen in China sind pessimistischer denn je. Die Geschäftsklimaumfrage der AHK zeigt: Schwache Nachfrage, Preisdruck und die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Vorsprung durch Weitblick - warum BMW als erstes das Tal der Tränen verlässt
05.12.2024

Es läuft nicht gut für die deutsche Automobilindustrie. Immerhin aber gibt es punktuell Lichtblicke – vor allem bei BMW in München....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratiekosten fressen Wirtschaftskraft: Jetzt kommt noch die neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
04.12.2024

Deutsche Bürokratie und neue EU-Verordnungen bremsen Arbeits- und Wirtschaftsleistung aus: Angestellte von Unternehmen in Deutschland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Chef verteidigt Sparkurs - 'Buh'-Rufe bei Betriebsversammlung
04.12.2024

Auf der VW-Betriebsversammlung machten Mitarbeiter ihrem Unmut Luft. Konzernchef Blume verteidigte den Sparkurs - und wurde dafür...

DWN
Politik
Politik Regierungsbefragung: Scholz warnt vor Stillstand bis zur Wahl
04.12.2024

Zwei Wochen vor der Abstimmung über seine Vertrauensfrage im Bundestag stellt der Kanzler sich den Fragen der Abgeordneten. Dabei richtet...