Deutschland

Deutsche Steuerzahler finanzieren ausländische Truppen mit hunderten Millionen Euro

Der Bund hat in den vergangenen acht Jahren jährlich etwa 100 Millionen Euro für in Deutschland stationierte Truppen ausgegeben.
11.09.2019 20:29
Aktualisiert: 11.09.2019 20:40
Lesezeit: 1 min
Deutsche Steuerzahler finanzieren ausländische Truppen mit hunderten Millionen Euro
Eine "M109A6 Paladin"-Panzerhaubitze bei einer US-Gefechtsübung auf dem Truppenübungsplatz im bayrischen Grafenwöhr. (Foto: Markus Rauchenberger/US Army/dpa) Foto: Markus Rauchenberger

Der Bund hat in den vergangenen Jahren mehrere hundert Millionen Euro in Zusammenhang mit der Stationierung ausländischer Streitkräfte in Deutschland ausgegeben. Von 2012 bis 2019 belief sich die Summe auf mehr als 760 Millionen Euro, wie aus Angaben des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Die Summe ergibt sich zum einen aus der Beteiligung des Bundes an den Kosten von Bauvorhaben für die ausländischen Truppen. Deutschland übernimmt den Angaben zufolge Planungs- und Verwaltungskosten, die rund 16 Prozent der Gesamtbaukosten ausmachen. Von 2012 bis 2019 waren dies insgesamt rund 480 Millionen Euro. "Baumaßnahmen der in Deutschland stationierten Nato-Streitkräfte konzentrieren sich inzwischen fast ausschließlich auf Baumaßnahmen der US-Streitkräfte", heißt es in den Angaben des Finanzministeriums.

Außerdem trägt der Bund sogenannte Verteidigungsfolgelasten für die hier stationierten Nato-Streitkräfte. Dazu zählen etwa Sozialleistungen für arbeitslose Zivilbeschäftigte, der Erwerb von Grundstücken und Erschließungsbeiträge. In den vergangenen sieben Jahren summierten sich diese Kosten auf etwa 356 Millionen Euro. Mehr als 240 Millionen Euro entfielen dabei auf die US-Armee.

In diesem Jahr sind der Aufstellung des Bundesfinanzministeriums zufolge etwa 37.000 ausländische Soldaten in Deutschland stationiert. Den weitaus größten Teil mit rund 35.700 machen US-Truppen aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...