Finanzen

Hollands Zentralbank: Gold dient als Grundstein eines neuen Finanzsystems

Die niederländische Zentralbank bezeichnet Gold als Basis für ein neues Finanzsystem, wenn das bestehende zusammenbrechen sollte. Zugleich bereitet sie die Verlagerung der im Land lagernden Reserven in eine vom Verteidigungsministerium bewachte Hochsicherheitseinrichtung vor.
14.10.2019 12:01
Aktualisiert: 14.10.2019 12:06
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die niederländische Zentralbank (De Nederlandsche Bank - DNB) bezeichnet die Goldbestände des Landes in einem Kommentar als Grundlage für ein neues Finanzsystem, wenn das bestehende System eines Tages zusammengebrochen sein sollte.

In dem Artikel heißt es: „Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere sind nicht ohne Risiken und die Preise können verfallen. Aber ein Barren Gold behält seinen Wert, auch im Falle einer Krise. Aus diesem Grund haben Zentralbanken wie die DNB traditionell bemerkenswerte Mengen an Gold angehäuft. Gold ist das perfekte Sparschwein – es ist der Anker des Vertrauens für das Finanzsystem. Wenn das System kollabiert, kann Gold als Basis dafür dienen, es wieder aufzubauen. Gold verstärkt das Vertrauen in die Bilanz der Zentralbank und schafft ein Gefühl von Sicherheit.“

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sind die jüngsten Bestrebungen der DNB, die in den Niederlanden lagernden Goldvorräte zusammen mit der Notendruckerei in ein neues Hochsicherheitszentrum des Verteidigungsministeriums in Zeist zu verlagern. Diese „Camp New Amsterdam“ genannte Einrichtung soll demnach im Jahr 2022 bezugsfertig sein und von Einheiten der sogenannten „Royal Netherlands Marechaussee“ bewacht werden, wie aus einer Stellungnahme der Zentralbank hervorgeht.

Derzeit befindet sich der Goldvorrat und auch die Notendruckerei noch in der Amsterdamer Innenstadt. Begründet wird der Umzug nach Zeist offiziell damit, dass die scharfen Sicherheitsvorkehrungen eine Lagerung in der größten niederländischen Stadt nicht länger ermöglichen und weil die „häufigen Geldtransporte durch die Stadt komplex“ seien.

Eigenen Angaben zufolge verfügt die DNB derzeit über rund 600 Tonnen Gold, von denen aber nur der kleinere Teil in den Niederlanden lagert. Der Großteil befinde sich in den USA, Kanada und in Großbritannien. In den Niederlanden befinden sich demnach 31 Prozent, ebenfalls lagern 31 Prozent in den Tresoren der Federal Reserve of New York in Manhattan und die restlichen 38 Prozent in Ottawa und London.

Die niederländische Zentralbank hatte einen Teil der in New York lagernden Reserven im Jahr 2014 in die Niederlande zurückgeholt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...

DWN
Politik
Politik Fed senkt Leitzins: Trump drängt auf geldpolitischen Kurswechsel
18.09.2025

Die US-Notenbank senkt erstmals seit Ende 2024 den Leitzins – ein Schritt, der tief in die innenpolitische Auseinandersetzung hineinragt....

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Deutschland: Wieso sich so viele Deutsche Geld für Lebensmittel leihen
18.09.2025

Brot, Milch, Schulden: Mehr als die Hälfte der unter 50-Jährigen greift für Alltagsausgaben zum Kredit – oft bei der Familie. Wer...

DWN
Politik
Politik Draghi-Report: Ohne gemeinsame EU-Schulden verliert Europa gegen alle
18.09.2025

Ein Jahr nach seinem wegweisenden Draghi-Report warnt Mario Draghi vor einer dramatisch verschlechterten Lage der EU. Der ehemalige...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...