Politik

Milch-Skandal: Bundesministerin attackiert Bundesländer

In Frischmilch wurden Bakterien nachgewiesen, die Durchfall verursachen können. Nun gehen die verantwortlichen Politiker aufeinander los.
16.10.2019 12:21
Aktualisiert: 16.10.2019 12:25
Lesezeit: 1 min

Deutschland hat einen neuen Lebensmittelskandal: Der Großhändler Deutsches Milchkontor (DMK) hatte am vergangenen Freitag landesweit Packungen mit Frischmilch zurückgerufen, weil dort Bakterien nachgewiesen worden, die Durchfallerkrankungen verursachen können.

Jetzt fangen die Verantwortlichen an, darüber zu streiten. So griff Bundes-Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) die Bundesländer an: „Ich lege Wert darauf, wenn die Länder stets ihre Zuständigkeit hier betonen, dass sie ihrer Verantwortung auch mit ausreichend Personal für diese Aufgabe gerecht werden", erklärte Klöckner der „Bild“-Zeitung, die nun eine Runde mit allen Agrarministerien der Länder einberufen will. „Ich verlange schnelle Aufklärung, damit solche Fälle, die die Gesundheit unserer Bürger gefährden, sich nicht wiederholen“, sagte das Regierungsmitglied.

Hintergrund: Die DMK hat gemeinsam mit der Hamburger Molkerei Fude + Serrahn das Produkt „Frische Fettarme Milch 1,5 % Fett“ im Ein-Liter-Pack zurückgerufen. Die Artikel haben das Genusstauglichkeitszeichen „DE NW 508 EG“. Davon sind viele Discounter betroffen – unter anderem auch Aldi Nord und Aldi Süd sowie Kaufland.

Bei Routinekontrollen sei „bei einzelnen Artikeln“ eine Belastung mit einem Bakterium gefunden worden. Die Erreger können vor allem bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, Durchfall, Haut- oder Weichteil-Infektionen auslösen.

DMK hat nach eigenen Angaben die Ursache für die Verunreinigung der fettarmen Milch mit Bakterien gefunden. Das berichtet das Fachportal „Agrar heute“. Die Bakterien, die Durchfall auslösen können, sind den Angaben zufolge über eine Dichtung, die nicht funktioniert hat, in die Produktion des Betriebes Everswinkel in Nordrhein-Westfalen gelangt. Die Verbraucher können die Artikel in die Läden zurückbringen und bekommen dort den Preis erstatten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rentenreform untragbar: Wirtschaft läuft Sturm gegen 480 Milliarden Euro Mehrkosten bis 2050
26.11.2025

Aus der Wirtschaft kommt harte Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, die für die Stabilisierung des Rentenniveaus sorgen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...

DWN
Politik
Politik USA und Ukraine einig über Friedensplan: Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
26.11.2025

US-Präsident Donald Trump will Tempo bei den Ukraine-Verhandlungen und schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau. Russland...

DWN
Politik
Politik Kritik an Brandmauer: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Postzentrum Frankfurt: Noch fließt die Paketflut aus China
26.11.2025

Briefe waren gestern, die Luftpost am Frankfurter Flughafen wird von kleinen Warensendungen aus Fernost dominiert. Doch das könnte sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Bankenregulierung: Neue Regelungen setzen Europas Institute unter Druck
26.11.2025

Die europäische Bankenaufsicht ringt derzeit mit der Frage, wie sich Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit neu austarieren lassen, ohne...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...