Das Vertrauen in die Marke „Deutschland“ und ihr weltberühmtes Gütesiegel „Made in Germany“ schwindet. Das ist das Ergebnis der Studie „Edelman Trust Barometer 2019 - Trust in Brand Germany“. Danach erreicht das Vertrauen in deutsche Unternehmen teilweise historische Tiefstände, und zwar branchenübergreifend (unter anderem sind die Bereiche Automobil, Technologie und Bankwesen betroffen).
In Prozent-Zahlen ausgedrückt, ist das Vertrauen in „Made in Germany“ in den drei entwickelten Märkten USA, Großbritannien und Frankreich zusammengerechnet von 63 Prozent im Jahr 2014 auf 44 Prozent im Jahr 2019 gesunken. In den vier führenden Wachstumsmärkten China, Indien, Brasilien und Mexiko sackte das Vertrauen zusammengerechnet von 83 Prozent im Jahr 2014 auf 74 Prozent im Jahr 2019 ab.
Auch in Deutschland selbst ist eine zunehmende Skepsis zu beobachten. Betrug das Vertrauen 2014 noch 76 Prozent, sind es 2019 nur noch 60 Prozent.
Als Grund für ihr nachlassendes Vertrauen nannten die Befragten unter anderem die Abgas-Manipulationen der Autobauer, Stellenstreichungen sowie Übernahmen einheimischer Unternehmen durch deutsche Firmen, die zu Nachteilen für Mitarbeiter und/oder Kunden führten.
Für die Studie führte Edelmann - eine Kommunikationsagentur mit Sitz im baden-württembergischen Heidenheim und weltweit 3.000 Mitarbeitern - eine Online-Befragung unter jeweils 1.000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA, Mexiko, Brasilien, China und Indien durch. Die Befragung fand zwischen dem 22. Juli und dem 5. August 2019 statt.
Im Jahr 2017 führte das Statistik-Portal „Statista“ eine Untersuchung durch, nach der „Made in Germany“ nach wie vor das zugkräftigste Länder-Gütezeichen ist. Vergibt man an Deutschland in der „Made-in“-Liste den Index-Wert 100, liegt die Schweiz mit einem Wert von 98 auf Rang zwei. Es folgen die EU (Index-Wert: 92), Großbritannien (91), Schweden (90) und Kanada (85). Die USA liegen auf Platz zehn (Index-Wert: 81), China auf Platz 49 (Index-Wert: 28). Gewertet wurden die 52 wichtigsten Industrie-Länder.