Politik

Trump setzt sich durch: Deutschland muss deutlich mehr Geld in Nato-Haushalt einzahlen

US-Präsident Donald Trump hat sich durchgesetzt. Die Europäer und Kanada werden künftig deutlich mehr in den Nato-Haushalt einzahlen, die USA weniger. Der Beitrag Deutschlands ist jetzt so groß wie jener der USA.
28.11.2019 11:36
Lesezeit: 1 min
Trump setzt sich durch: Deutschland muss deutlich mehr Geld in Nato-Haushalt einzahlen
Donald Trump, Präsident der USA, wird von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Beginn des Nato-Gipfels im Juli begrüßt. (Foto: dpa) Foto: Pool Sebastien Pirlet

Auf Druck von US-Präsident Donald Trump zahlt Deutschland künftig mehr in den milliardenschweren Nato-Gemeinschaftshaushalt ein. "Alle Alliierten haben sich auf eine neue Kostenverteilungsformel geeinigt", sagte ein Nato-Sprecher am Donnerstag. Damit gehe "der Kostenanteil der meisten europäischen Alliierten und Kanadas nach oben, derjenige der USA sinkt." Laut europäischen Diplomaten steigt Deutschlands Anteil ab dem Jahr 2021 von 14,8 auf 16,35 Prozent der Gemeinschaftsausgaben und ist damit fortan ebenso hoch wie der US-Beitrag.

Die Einigung wurde von den Mitgliedstaaten Diplomaten zufolge diese Woche erzielt. Sie sei "eine wichtige Demonstration der Verpflichtungen der Alliierten gegenüber dem Bündnis und einer faireren Lastenteilung", sagte der Nato-Sprecher.

Die Änderung wurde wenige Tage vor dem Nato-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in London kommende Woche vereinbart, zu dem auch US-Präsident Donald Trump anreist. Er kritisiert die Bundesregierung regelmäßig wegen zu niedriger Verteidigungsausgaben und wirft dem wirtschaftlich starken Deutschland vor, sich auf Kosten der USA beschützen zu lassen.

Das Nato-Budget beläuft sich nach Bündnis-Angaben in diesem Jahr auf 2,37 Milliarden Euro. Aus ihm werden der Unterhalt für das Hauptquartier in Brüssel, die Militärkommandos, die eigenen Awacs-Aufklärungsflugzeuge der Nato sowie die zivilen und militärischen Angestellten des Bündnisses bezahlt. Hinzu kommt ein Nato-Programm, um Einrichtungen in den Mitgliedstaaten aufzubauen, die über Anforderungen der nationalen Verteidigung hinausgehen.

Die Kosten werden nach einem prozentualen Schlüssel unter den 29 Nato-Mitgliedern aufgeteilt, der weitgehend auf der Wirtschaftsleistung beruht. Deutschland war nach den USA schon bisher der zweitgrößte Beitragszahler. Die USA steuerten aber mit 22,1 Prozent deutlich mehr bei.

Der US-Anteil sinkt nun auf 16,35 Prozent und damit auf denselben Anteil, den Deutschland zahlen wird. Auch bei 26 anderen Alliierten gehen die Beiträge nach oben. Nur Frankreich beteiligt sich nicht über seinen bisherigen Anteil hinaus. Paris hatte die Neuverteilung der Kosten von Anfang an abgelehnt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...