Finanzen

Pipeline „Kraft Sibiriens“: Russland und China forcieren Zusammenarbeit auf dem Energiemarkt

Lesezeit: 1 min
02.12.2019 14:22
Die Regierungen Russlands und Chinas haben am Montag die Fertigstellung des Riesen-Pipelineprojekts auf russischem Territorium gefeiert.
Pipeline „Kraft Sibiriens“: Russland und China forcieren Zusammenarbeit auf dem Energiemarkt
Xi Jingping (rechte Seite, M), Präsident von China, spricht mit dem russischen Präsidenten Putin per Videoverbindung aus der Großen Halle des Volkes. (Foto: dpa)
Foto: Noel Celis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Kollege Xi Jinping haben am Montag die Fertigstellung der Pipeline "Kraft Sibiriens" auf russischer Seite gefeiert. Spätestens ab 2025 soll China dadurch mit 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr versorgt werden, das sind derzeit 9,5 Prozent des dortigen Verbrauchs. In China soll die Pipeline in den kommenden Jahren so ausgebaut werden, dass das Gas bis nach Schanghai geliefert werden kann.

Es handle sich um ein "wahrhaft historisches Ereignis nicht nur für den Energiemarkt weltweit, sondern für Russland und China", sagte Putin bei einer im russischen Fernsehen übertragenen Videokonferenz mit Xi. Der chinesische Staatschef würdigte das Bauprojekt als Vorbild für die Kooperation beider Länder und als Sinnbild guter Beziehungen.

Insgesamt soll die Pipeline einmal 3000 Kilometer lang sein und Gas von entlegenen Regionen im Osten von Sibirien über Blagoweschtschensk an der Grenze bis nach China transportieren. Der Bau hatte 2014 begonnen, damals unterzeichneten Russlands Versorger Gazprom und der chinesische Konzern CNPC nach Jahren komplizierter Gespräche einen 30-Jahres-Vertrag im Umfang von 400 Milliarden Dollar (363 Milliarden Euro) - der bis dato umfangreichste Vertrag für Gazprom.

Gazprom-Chef Alexej Miller veranlasste am Montag feierlich die Öffnung eines Ventils, sodass erstmals Gas über die Grenze strömte. Seinen Angaben zufolge arbeiteten insgesamt 10.000 Menschen an der Pipeline.

Gazprom will seinen Marktanteil weiter ausbauen und Transitkosten durch die Ukraine minimieren. Zwei weitere Pipelines sind geplant: TurkStream, die unter Umgehung der Ukraine die Türkei und Europa mit russischem Erdgas versorgen soll, und Nord Stream 2, das russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...