Technologie

Hunderte neue Kraftwerke im Bau: Die Welt setzt auf die Kohlekraft

Die Erzeugung von Energie aus Kohle erlebt weltweit einen Boom.
15.12.2019 16:00
Lesezeit: 1 min
Hunderte neue Kraftwerke im Bau: Die Welt setzt auf die Kohlekraft
Ein Bergarbeiter hält Steinkohle in den Händen. (Foto: dpa) Foto: Robert Schlesinger

Trotz der Bemühungen zur Reduzierung des Einsatzes von fossilen Brennstoffen angesichts des Klimawandels haben sich internationale Finanzinstitute in den vergangenen drei Jahren mit rund 745 Milliarden Dollar (mehr als 671 Milliarden Euro) an der Finanzierung neuer Kohleprojekte beteiligt. Wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Umweltorganisation Urgewald und der Bankenkontrollorganisation BankTrack hervorgeht, unterstützten insbesondere japanische Banken zwischen Januar 2017 und September 2019 insgesamt 258 Firmen beim Bau neuer Kohlekraftwerke oder Produktionseinheiten.

Laut dem Bericht gibt es mehr als tausend solcher Projekte, die im Falle ihrer Umsetzung die weltweite Aktivität von Kohlekraftwerken um 28 Prozent steigern würden.

"Die meisten der führenden Banken, die diesen Unternehmen Kredite oder Dienstleistungen bereitstellen, erkennen die Risiken des Klimawandels an - ihre Handlungen sind aber ein Schlag ins Gesicht des Pariser Klimaabkommens", erklärte Greig Aitken von der Organisation BankTrack.

Zu den drei Hauptkreditgebern zählen laut dem Bericht die japanischen Banken Mizuho, Mitsubishi UFJ Financial Group und die Sumitomo Mitsui Banking Corporation. Danach folgten die US-Bank Citigroup und die französische BNP Paribas.

Der Gesamtbetrag der Kohlehilfen von rund 745 Milliarden Dollar wurde von Urgewald und BankTrack anhand von Daten verschiedener Finanzierungsarten für Kohleunternehmen im Zeitraum von Januar 2017 bis September 2019 berechnet. Unternehmen und Banken, die in Verbindung zu neuen Kohlekraftwerksprojekten stehen, werden von Urgewald in einer Datenbank gelistet - die sogenannte Global Coal Exit List.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Mobilität in China: Warum der Westen zurückfällt
28.04.2025

Chinas Autobauer überrollen die E-Mobilitätswelt – effizient, günstig, selbstbewusst. Während westliche Marken im Reich der Mitte an...

DWN
Politik
Politik Nato-Beitritt Deutschlands: 70 Jahre Bündnistreue im Wandel der Sicherheitspolitik
28.04.2025

Mit einem feierlichen Festakt wird heute in Brüssel an den Nato-Beitritt Deutschlands vor fast 70 Jahren erinnert. Für den Festakt im...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Selenskyjs Verzicht auf Krim
28.04.2025

Bislang hat Selenskyj eine Abtretung von Territorium an Russland ausgeschlossen. Trump glaubt nach einem Treffen in Rom, dass sich diese...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Deutscher Aktienmarkt weiterhin im Zoll-Chaos – Berichtssaison nimmt Fahrt auf
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...