Trotz der Bemühungen zur Reduzierung des Einsatzes von fossilen Brennstoffen angesichts des Klimawandels haben sich internationale Finanzinstitute in den vergangenen drei Jahren mit rund 745 Milliarden Dollar (mehr als 671 Milliarden Euro) an der Finanzierung neuer Kohleprojekte beteiligt. Wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Umweltorganisation Urgewald und der Bankenkontrollorganisation BankTrack hervorgeht, unterstützten insbesondere japanische Banken zwischen Januar 2017 und September 2019 insgesamt 258 Firmen beim Bau neuer Kohlekraftwerke oder Produktionseinheiten.
Laut dem Bericht gibt es mehr als tausend solcher Projekte, die im Falle ihrer Umsetzung die weltweite Aktivität von Kohlekraftwerken um 28 Prozent steigern würden.
"Die meisten der führenden Banken, die diesen Unternehmen Kredite oder Dienstleistungen bereitstellen, erkennen die Risiken des Klimawandels an - ihre Handlungen sind aber ein Schlag ins Gesicht des Pariser Klimaabkommens", erklärte Greig Aitken von der Organisation BankTrack.
Zu den drei Hauptkreditgebern zählen laut dem Bericht die japanischen Banken Mizuho, Mitsubishi UFJ Financial Group und die Sumitomo Mitsui Banking Corporation. Danach folgten die US-Bank Citigroup und die französische BNP Paribas.
Der Gesamtbetrag der Kohlehilfen von rund 745 Milliarden Dollar wurde von Urgewald und BankTrack anhand von Daten verschiedener Finanzierungsarten für Kohleunternehmen im Zeitraum von Januar 2017 bis September 2019 berechnet. Unternehmen und Banken, die in Verbindung zu neuen Kohlekraftwerksprojekten stehen, werden von Urgewald in einer Datenbank gelistet - die sogenannte Global Coal Exit List.