Finanzen

NordLB bekommt Milliarden-Spritze aus Steuergeldern

Die NordLB hat am Montag insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro von den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erhalten. Niedersachsen stellt darüber hinaus eine Milliarden-Kreditlinie bereit.
23.12.2019 15:15
Lesezeit: 1 min
NordLB bekommt Milliarden-Spritze aus Steuergeldern
Das Logo der NordLB. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Das seit Monaten in der Verhandlung stehende Stützungspaket für die NordLB ist unter Dach und Fach. Die Landesbank habe am Montag eine Kapitalzufuhr von insgesamt 2,8 Milliarden Euro aus Steuergeldern erhalten, teilte das Geldhaus mit, wie Reuters berichtet. Da Niedersachsen daneben Garantien für zwei Kreditportfolien übernimmt, beläuft sich das gesamte Rettungspaket auf gut 3,6 Milliarden Euro. Die NordLB, die wegen Verlusten durch faule Schiffskredite in Schieflage geraten war, soll nun kleiner, regionaler und risikoärmer werden.

Die EU-Kommission hatte Anfang Dezember nach monatelanger Prüfung die Kapitalspritze für die NordLB genehmigt. Danach mussten noch die Eigentümer zustimmen, die in den vergangenen Wochen grünes Licht gegeben haben. Nun schoss Niedersachsen 1,5 Milliarden Euro zu, Sachsen-Anhalt knapp 200 Millionen Euro und das Sparkassen-Lager gut 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Garantien über rund fünf Milliarden Euro für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten. Damit steigt die harte Kernkapitalquote der NordLB von gut sechs Prozent auf mindestens 14 Prozent.

Mit einem Anteil von knapp 53 Prozent bleibt Niedersachsen der größte Anteilseigner der Landesbank, Sachsen-Anhalt hält künftig knapp sieben Prozent. Die restlichen Anteile verteilen sich auf das Sparkassenlager.

"Die neue NordLB wird an alte Stärken anknüpfen, aber deutlich effizienter und krisenresistenter sein", verkündete Vorstandschef Thomas Bürkle. "Auf dem Weg zu einer nachhaltig profitablen Bank werden wir noch große Herausforderungen zu bewältigen haben." Die Zahl der Vollzeitstellen soll binnen fünf Jahren um rund 2800 fallen. Wegen der Umbaukosten wird die Landesbank laut den Planungen erst 2021 wieder einen Gewinn schreiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Deutsche Bank gegen Verband der Familienunternehmer: Mietvertrag gekündigt auf Grund der Einladung eines AfD-Politikers
26.11.2025

Der Verband „Die Familienunternehmer“ lädt einen AfD-Politiker ein – entgegen der politisch gewollten Brandmauer der etablierten...

DWN
Panorama
Panorama Eilmeldung Washington DC: Schüsse nahe dem Weißen Haus - Zwei Nationalgardisten tot
26.11.2025

In der Nähe des Weißen Hauses in Washington sind zwei Nationalgardisten von einem Schützen angeschossen worden. Sie erlagen ihren...

DWN
Politik
Politik Bündnis Sahra Wagenknecht: AfD unterstützt Neuauszählung der Bundestagswahl
26.11.2025

An gerade mal 9.500 fehlenden Stimmen scheiterte im Februar der Einzug des BSW in den Deutschen Bundestag. Seitdem fordert die Partei eine...

DWN
Politik
Politik Grüngasquote für Energiewende: Mehr Umweltschutz und mehr Kosten für Industrie und Verbraucher
26.11.2025

Die schwarz-rote Regierung plant eine Quote, um die schleppende Wasserstoffwirtschaft und Energiewende in Deutschland weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz bei GOVECS – das Ende der elektrischen Schwalbe
26.11.2025

Das Münchner Unternehmen Govecs stellt unter dem Namen der in der DDR populären Moped-Marke seit einigen Jahren Elektroroller her. Nun...

DWN
Politik
Politik Chatkontrolle: EU-Staaten setzen auf freiwillige Maßnahmen statt Pflichtkontrollen
26.11.2025

Die EU ringt seit Jahren darum, wie digitale Kommunikation geschützt und zugleich besser überwacht werden kann. Doch wie weit sollen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwarz Group plant Lidl-Rechenzentrum: Milliardenprojekt für Deutschlands KI-Infrastruktur
26.11.2025

Die Großinvestition der Schwarz Group verdeutlicht den wachsenden Wettbewerb um digitale Infrastruktur in Europa. Doch welche Bedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jobs wandern nach Südamerika: Faber-Castell will 130 Stellen in Deutschland streichen
26.11.2025

Hohe Kosten und eine schwache Nachfrage: Der fränkische Schreibwarenhersteller will Fertigung nach Südamerika verlagern und dafür...