Politik

Venezuela: Untersuchung gegen Guaido wegen Finanzierung durch USA

Die venezolanische Nationalversammlung erwägt eine Untersuchung gegen den Oppositons-Führer Juan Guaidó wegen der Finanzierung der venezolanischen Opposition durch die US-Organisation USAID.
02.02.2020 17:05
Aktualisiert: 02.02.2020 17:05
Lesezeit: 1 min
Venezuela: Untersuchung gegen Guaido wegen Finanzierung durch USA
Der venezolanische Interims-Präsident Juan Guaidó auf dem Word Economic Forum 2020. (Foto: dpa) Foto: Markus Schreiber

Am 20. Januar 2020 kündigte der Präsident der venezolanischen Nationalversammlung, Luis Parra, die Einsetzung einer Kommission an, die die Finanzierung oppositioneller Gruppen unter der Führung des Interims-Präsidenten Juan Guaidó durch die US-Organisation USAID untersuchen soll, berichtet El Comerico.

Er gab auch an, dass ein Antrag an die USA gerichtet wird, in dem die Behörden des Landes gebeten werden, die von USAID bereitgestellten Mittel zu untersuchen, weil “wir nicht wissen, wohin diese Gelder fließen”.

“Wir sagen, dass die weit verbreiteten Skandale (...) und der unsachgemäße Umgang mit diesen Ressourcen untersucht werden sollten. Wir fordern, dass die Wahrheit dem Land in einer Angelegenheit, die mit den Medien und NGOs in Verbindung gebracht wird, offenbart wird”, zitiert El Tiempo Parra.

Parra teilte über Twitter mit, dass USAID seit 2017 467 Millionen US-Dollar bereitgestellt hat. Davon hat Guaidó seit Januar 2019 180 Millionen US-Dollar erhalten, wie die venezolanische Nachrichtenagentur AVN auf ihrer Website mitteilt.

In einem weiteren Schlag gegen die von den USA unterstützte Opposition erklärte Argentinien, dass der Abgeordnete Juan Guaidó nicht als Präsident Venezuelas anerkannt und die Mandate seines Vertreters in Buenos Aires widerrufen worden seien. “Wir erkennen Guaidó nicht als Präsidenten an, sondern als Führer der Opposition, und auf dieser Grundlage sind wir der Ansicht, dass es keine spezielle Vertretungsmission geben kann”, zitiert AméricaEconomía einen Sprecher des argentinischen Außenministeriums.

Am 25. Januar 2020 fand in Madrid angesichts des Besuchs von Guaidó eine Demonstration gegen ihn statt. Guaidó war zuvor in Kolumbien. Während seines Aufenthalts in Kolumbien griff Guaidó den linken Senator Gustavo Petro verbal an und warf ihm vor, “ein Komplize terroristischer Gruppen” zu sein.

Dann reiste er nach London, wo Mitglieder der Bewegung “Hands off Venezuela” ebenfalls Kundgebungen durchführten, um gegen ihn zu demonstrieren. Anschließend reiste er in die Schweiz, um am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos teilzunehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trumps Verteidigungsminister im Sturm: Angeklagt des möglichen Kriegsverbrechens
03.12.2025

Ein mutmaßlicher US-Verteidigungsskandal erschüttert Washington. Neue Enthüllungen legen nahe, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Kurssturz nach katastrophalem Ausblick – Machtkampf und Übernahmefantasie
03.12.2025

Zur Wochenmitte hat sich der DAX leicht aufwärts bewegt, der Blick der Anleger fiel aber zu einem Großteil auf die Hugo Boss-Aktie: Das...

DWN
Politik
Politik Recht auf Bargeld: Slowenien verankert Recht auf Barzahlung in Verfassung
03.12.2025

Ungarn und die Slowakei haben es vorgemacht, nun zieht ein weiteres EU-Land nach. Slowenien stärkt das Bargeld – und hebt es auf die...

DWN
Politik
Politik Importstopp russisches Gas: EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Finanzen
Finanzen Wärmewende: Heizen ist teurer geworden - mal wieder
03.12.2025

Wer seine Wohnung schön warm haben wollte, musste in den Jahren 2022 und 2023 besonders tief in die Tasche greifen. Nun haben Experten die...

DWN
Politik
Politik Putin versucht in Europa, was nicht einmal Stalin gelang
03.12.2025

Europa steht vor einer sicherheitspolitischen Zäsur. Neue Enthüllungen über Washingtons Verhandlungen, interne Machtkämpfe in Kiew und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Prognose: Zölle bremsen Wachstum bis 2027
03.12.2025

Die OECD sieht für Deutschland ab 2025 einen zögerlichen Aufschwung, der jedoch im internationalen Vergleich blass bleibt. Niedrige...

DWN
Politik
Politik Russland im Fokus: Finnlands Ex-Präsident warnt vor schnellem Ukraine-Frieden
03.12.2025

Finnlands früherer Präsident Sauli Niinistö verfolgt den Krieg in der Ukraine mit wachsender Sorge und warnt vor trügerischen...