Finanzen

Marktturbulenzen treiben Gold-ETFs auf neues Allzeithoch

Die hohe Volatilität auf den globalen Märkten wegen der Sorge um die Auswirkungen des Coronavirus hat die Bestände der weltweiten Gold-ETFs auf ein neues Allzeithoch gebracht.
11.03.2020 12:00
Lesezeit: 1 min
Marktturbulenzen treiben Gold-ETFs auf neues Allzeithoch
Trotz ihrer Vorzüge sind Gold-ETFs kein Ersatz für den Besitz von physischem Gold. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Die Bestände der Gold-ETFs haben laut jüngsten Daten des World Gold Council (WGC) im Februar erneut ein Rekordhoch erreicht. Die Bestände stiegen im vergangenen Monat um weitere 84,5 Tonnen, wodurch die Bestände der börsennotierten Goldfonds weltweit auf ein Allzeithoch von 3.033 Tonnen anstiegen. Seit Jahresbeginn haben die ETFs ihre Bestände um 5 Prozent erhöht.

Da zudem der Goldpreis im Februar um fast 2 Prozent gestiegen ist, sind die verwalteten Vermögenswerte der Gold-ETFs in Dollar gerechnet in diesem Monat um 4,4 Prozent angestiegen. Das übertrifft das bisherige Rekordhoch vom September 2012, als der Goldpreis bei 1.700 Dollar pro Feinunze lag - diese Marke hat der sichere Hafen Gold erst am Montag wieder vorübergehend knacken können.

In allen Regionen der Welt verzeichneten die ETFs starke Zuflüsse von Gold, allen voran die nordamerikanischen Fonds, die 42 Tonnen Gold hinzufügten. Die europäischen Gold-ETFs verzeichneten Zuflüsse von 33 Tonnen. Asiatische Fonds fügten 8,7 Tonnen hinzu, angeführt von starken Käufen in China. Fonds in anderen Regionen, einschließlich Australien, fügten 0,8 Tonnen zu.

Im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres liegen die Bestände der Goldfonds jetzt um fast 50 Prozent höher. Und der World Gold Council sieht derzeit Anzeichen dafür, dass die starke Nachfrage nach Gold in ETFs weiter zunehmen wird. So sind die Zinsen für US-Staatsanleihen gerade auf historische Tiefststände gesunken, was die Opportunitätskosten für das Halten von Gold verbessert.

"Wir haben festgestellt, dass sich niedrigere Zinssätze positiv auf den Goldpreis auswirken und die Möglichkeit bieten, sich in einem Niedrigzinsumfeld zusätzlich in Gold zu engagieren (möglicherweise als Ersatz für Staatsanleihen). Darüber hinaus hat die Federal Reserve die Zinsen überraschend um 50 Basispunkte gesenkt, um die Bedenken hinsichtlich der Coronavirus-Effekte zu zerstreuen", so der WGC.

Die Zuflüsse von Gold in ETFs haben eine beträchtliche Wirkung auf den Weltgoldmarkt insgesamt, da sie die Gesamtnachfrage nach Gold erhöhen. Zugleich geht das Angebot an neuem Gold zurück. Die weltweite Goldproduktion ist im Jahr 2019 erstmals seit mehr als zehn Jahren rückläufig gewesen. Zahlreiche Branchenakteure sagen, dass "Peak Gold" bereits erreicht ist.

Trotz ihrer Vorzüge sind Gold-ETFs kein Ersatz für den Besitz von physischem Gold in Form von Münzen und Barren. Anleger sollten bedenken, dass sie ihr Gold bei den Fonds nicht wirklich besitzen. Der Kauf der gängigen ETFs gibt Anlegern keinen Anspruch auf eine tatsächliche Menge des Edelmetalls. Gerade im Krisenfall kann es von Vorteil sein, das Gold tatsächlich zu besitzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
29.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Politik
Politik Gewalttaten nehmen zu: Über 46.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten
29.12.2025

Angriffe, Widerstand, Körperverletzung: Die Zahl registrierter Gewalttaten gegen Polizisten ist auch 2024 weiter angestiegen. Schwarz-Rot...

DWN
Finanzen
Finanzen Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen - Bürgergeld größter Block
29.12.2025

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für...

DWN
Politik
Politik Ökonom Fratzscher: Feiertagsdiskussion ist „Phantomdebatte“
29.12.2025

Wegfallende Feiertage: Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage 2026 ungünstig. Linke und Grüne fordern Ersatz unter der Woche. Ein...

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.