Wirtschaft

Ölexporte: Russland erwartet Einbußen von fast 40 Milliarden US-Dollar

Russlands Finanzminister Anton Siluanov sagt, dass Russland im aktuellen Jahr beim Export von Öl und Gas Einbußen von fast 40 Milliarden US-Dollar verzeichnen wird.
20.03.2020 13:59
Aktualisiert: 20.03.2020 13:59
Lesezeit: 1 min
Ölexporte: Russland erwartet Einbußen von fast 40 Milliarden US-Dollar
Russlands Finanzminister Anton Siluanov. (Foto: dpa) Foto: Alexander Astafyev / Sputnik / G

Russlands Einnahmen aus Öl und Gas werden aufgrund der fallenden Ölpreise um 39,5 Milliarden US-Dollar niedriger sein als geplant, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanov am Mittwoch und fügte hinzu, dass der russische Haushalt in diesem Jahr ein Defizit aufweisen wird, berichtet RBC.RU. Die Coronavirus-Pandemie und die geringere Wirtschaftstätigkeit sowie die Ölpreise, die höher waren, bevor Russland und Saudi-Arabien vor zwei Wochen den OPEC + -Produktionskürzungsvertrag aufgelöst haben, werden das russische Budget im aktuellen Jahr belasten, was zu einem Defizit führen wird. Im Falle eines Haushaltsdefizits werde Russland Reserven aus dem Nationalen Wohlstandsfonds (NWF) verwenden, so Siluanov. Nach Angaben der Gazprombank wird der NWF die niedrigen Haushaltseinnahmen ausgleichen. Bei einem Ölpreis zwischen 25 und 30 US-Dollar habe Russland genug Ressourcen, um die Einnahmeeinbußen über sechs bis zehn Jahre auszugleichen.

Nach dem Ausbruch des “Ölpreis-Kampfes” zwischen Russland und Saudi-Arabien ist der Barrel-Preis für die russische Ölsorte Urals unter 42,40 US-Dollar gefallen. Mittlerweile liegt der Urals-Preis 24,65 US-Dollar (Stand: 18. März 2020), während der Brent-Preis bei 24,88 und der WTI-Preis bei 20,37 US-Dollar liegt, berichtet Top Oil News.

Die Ölpreise haben am 19. März 2020 die Talfahrt der vergangenen Handelstage nach Notmaßnahmen führender Notenbanken im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise vorerst gestoppt. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 26,29 US-Dollar. Das waren 1,41 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 2,64 Dollar auf 23,01 Dollar.

Marktbeobachter verwiesen unter anderem auf neue Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). In der vergangenen Nacht hatte die EZB im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie ein Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt. Es soll dabei um Staats- und Unternehmensanleihen gehen.

Am Vortag hatten die Furcht vor den konjunkturellen Folgen der Coronakrise und ein Preiskrieg der führenden Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland die Ölpreise auf neue Tiefstände fallen lassen. Zeitweise wurde US-Rohöl für etwa 20 Dollar je Barrel gehandelt. Das ist der niedrigste Preis für amerikanisches Öl seit 18 Jahren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...