Wirtschaft

Goldman Sachs: US-Wirtschaft wird wegen Corona-Krise im zweiten Quartal um 24 Prozent schrumpfen

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat heute ihre Wachstumserwartungen für die US-Wirtschaft aufgrund der Corona-Krise massiv nach unten korrigiert. Es wäre der größte Rückgang, seit die Messung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in der jetzigen Form durchgeführt wird.
20.03.2020 18:02
Aktualisiert: 20.03.2020 18:02
Lesezeit: 1 min
Goldman Sachs: US-Wirtschaft wird wegen Corona-Krise im zweiten Quartal um 24 Prozent schrumpfen
Ein verzweifelter Aktienhändler an der New Yorker Börse. (Foto: dpa) Foto: Michael Nagle

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat heute wegen der Corona-Krise ihre Prognose für das zweite Quartal deutlich nach unten korrigiert. Die Volkswirte rechnen nun mit einem annualisierten Wirtschaftsrückgang von 24 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zuvor hatten die Fachleute lediglich mit einem Rückgang von fünf Prozent gerechnet.

Dies wäre die größte Verringerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes, seit die Messungen in der jetzigen Form durchgeführt werden. Der aktuelle Rekord für die größte Verringerung in einem Quartal war den Aussagen der Bank zufolge im ersten Quartal 1958, als sich das BIP annualisiert um zehn Prozent verringerte.Die Bank begründet ihre Prognose folgendermaßen:

"Warum eine so extreme Prognose, besonders im zweiten Quartal? Der plötzliche Stopp der US-Wirtschaftsaktivität als Reaktion auf das Virus ist beispiellos, und die ersten Datenpunkte der vorherigen Woche stärken unsere Annahme, dass tatsächlich bereits eine dramatische Verlangsamung im Gange ist. In einigen US-Bundesstaaten haben die Behörden landesweite Ausgangssperren erlassen, um das Tempo der Virusausbreitung zu verlangsamen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden - Maßnahmen, die das Niveau der wirtschaftlichen Aktivität weiter reduzieren werden."

Darüber hinaus erwartet Goldman Sachs, dass die US-Arbeitslosenquote in den kommenden Quartalen auf neun Prozent klettern wird.

Am Mittwoch hatte JP Morgan Schätzungen veröffentlicht, die von einer annualisierten Schrumpfung des US-BIP im zweiten Quartal um 14 Prozent ausgehen - schlimm genug, aber weitaus weniger dramatisch als die Goldman Sachs-Prognose.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...

DWN
Panorama
Panorama Grüne Stadt der Zukunft: Wie realistisch CO2-neutrale Metropolen bis 2040 sind
20.12.2025

Städte sollen Europas Klima-Rettungsanker werden – doch zwischen Vision und Wirklichkeit klafft eine Lücke. EU-Ziele, Modellstädte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chefin der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt: Die Deindustrialisierung ist real
20.12.2025

Kerstin Maria Rippel ist Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Im DWN-Interview sagt sie, dass Berlin nach dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenkapitalbildung: Immobilienkauf laut IfW-Studie für Millennials schwerer
20.12.2025

Eigenkapitalbildung wird für viele Kaufwillige zur größten Hürde: Eine neue Studie vergleicht, wie stark sich die Anforderungen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-CO2-Zoll wird ausgeweitet: Kommt die nächste Stufe für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte?
20.12.2025

Der EU-CO2-Zoll steht vor der nächsten Ausbaustufe: Brüssel will ihn auf Haushaltsgeräte und weitere Industrieprodukte ausdehnen. Ab...

DWN
Politik
Politik Neues Ranking: Wer jetzt über Europas Zukunft entscheidet
20.12.2025

Donald Trumps Aufstieg an die Spitze des aktuellen Politico-Rankings zeigt, wie stark externe Kräfte Europas Politik inzwischen bestimmen....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Rallye mehrerer Technologieunternehmen treibt US-Aktien an
19.12.2025

Die US-Aktien unterbrachen ihre jüngste Verlustserie und stiegen am Freitag, da Anzeichen einer abkühlenden Inflation und nachlassende...