Die Webseite proplanta (das Informationszentrum für die Landwirtschaft) teilt mit:
“Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI) haben sich in 2020 bislang 29 Menschen mit dem Hanta-Virus infiziert. Ein deutlicher Anstieg der Hantavirus-Infektionen dürfte demnächst zu verzeichnen sein. Ähnlich der Influenza schwanken die Fallzahlen von Jahr zu Jahr erheblich, wobei letztere um den Faktor 1.000 höher liegen. Während in 2019 beispielsweise insgesamt 1.514 Hantavirus-Fälle registriert wurden, infizierten sich 2018 lediglich 235 Menschen. 2019 gab es dagegen 192.583 gemeldete Grippe-Fälle; 2018 waren es immerhin 274.296.”
In Deutschland gilt das Einatmen von zu Staub zerfallenem Kot von Rötelmäusen (auch Waldwühlmaus) als Haupt-Infektionsquelle für das Hanta-Virus. Aber auch mit deren Speichel oder Urin wird das Virus ausgeschieden. Anstecken kann man sich etwa beim Aufräumen oder Fegen von Garagen oder Schuppen. Zu Berufsgruppen mit einem gewissen Risiko zählten etwa Förster, Jäger und Bauarbeiter, so Faber. Aber auch in der Freizeit gibt es Risiken: Schutz- und Grillhütten im Wald etwa seien auch bei den Mäusen beliebt, so dass man sich anstecken könne. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge übertragen vor allem Ratten und Mäuse das Hanta-Virus auf den Menschen, weshalb Städte mit großen Ratten-Populationen besonders gefährdet sind.
Die Erkrankungszahlen schwanken deshalb von Jahr zu Jahr, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit der Dichte an infizierten Rötelmäusen zusammenhängt. “Viele Menschen infizieren sich, wenn es viele infizierte Rötelmäuse gibt”, sagte zitiert die dpa Mirko Faber, Wissenschaftler am Robert Koch-Institut in Berlin. Insbesondere in Buchen-Mastjahren bekommen die Mauspopulationen durch das große Futterangebot einen Schub.
Hierzulande rufen Infektionen mit dem Hanta-Virus meist Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen hervor: hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, zudem Übelkeit oder Erbrechen. Auch die Nieren können beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. Nur die Symptome können behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht. In anderen Regionen vorkommende Typen des Virus können schwerwiegendere Erkrankungen auslösen.
Obwohl in der chinesischen Provinz Yunnan am vergangenen Montag eine Person am Hanta-Virus verstorben ist, während bei 32 Personen aus Angst vor einer Epidemie 32 Person getestet wurden, bleibt es völlig unklar, ob in China eine neue Hantavirus-Pandemie entsteht, die nach dem Vorbild des Corona-Virus auch Europa erreicht.