Politik

Studie: Corona-Virus lebt stundenlang in der Luft und tagelang auf Oberflächen

Lesezeit: 3 min
25.03.2020 18:22  Aktualisiert: 25.03.2020 18:22
Einer medizinischen Studie zufolge kann das Corona-Virus über Stunden in Luftpartikeln und tagelang auf bestimmten Oberflächen überleben.
Studie: Corona-Virus lebt stundenlang in der Luft und tagelang auf Oberflächen
Lebensfähigkeit von SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2 in Aerosolen und auf verschiedenen Oberflächen. (Grafik: New England Journal of Medicine)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das New England Journal of Medicine hat eine Studie veröffentlicht, wonach getestet wurde, wie lange das Virus auf verschiedenen Oberflächen in einer kontrollierten Laborumgebung stabil bleiben kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass “Menschen das Virus möglicherweise über die Luft und nach dem Berühren kontaminierter Objekte aufnehmen können”, zitiert CNBC Neeltje van Doremalen, die an der Studie mitgewirkt hat. Anfang dieser Woche teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, sie erwäge “Vorsichtsmaßnahmen in der Luft” für medizinisches Personal.

Sie fanden heraus, dass es noch bis zu vier Stunden auf Kupfer, bis zu 24 Stunden auf Pappe und bis zu 72 Stunden auf Kunststoff und Stahl nachweisbar war. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Virusmenge auf jeder dieser Oberflächen im Laufe der Zeit schnell abnahm. Und so würde das Infektionsrisiko durch Berühren wahrscheinlich auch mit der Zeit abnehmen.

Das Corona-Virus blieb während der gesamten Dauer des Experiments (drei Stunden) in Aerosolen lebensfähig, wobei der infektiöse Titer von 103,5 auf 102,7 TCID50 pro Liter Luft gesenkt wurde. Aerosole sind feste oder flüssige Partikel, die in der Luft hängen, einschließlich Nebel, Staub und Gas.

Das Virus war auf Kunststoff und Edelstahl stabiler als auf Kupfer und Pappe, und lebensfähige Viren wurden bis zu 72 Stunden nach dem Aufbringen auf diese Oberflächen nachgewiesen , obwohl der Virustiter stark verringert war (von 103,7 auf 100,6 TCID50 pro Milliliter Medium nach 72 Stunden auf Kunststoff und von 103,7 bis 100,6 TCID50 pro Milliliter nach 48 Stunden auf Edelstahl).

G20 beraten über gemeinsame Schritte gegen die Corona-Pandemie

Die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte kommen an diesem Donnerstag zu einem Video-Sondergipfel zur Corona-Krise zusammen. Bei dem virtuellen Treffen der G20 soll es um weltweit koordinierte Schritte zur Eindämmung der Pandemie und um die "menschlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen" gehen, kündigte Saudi-Arabien am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge an. Das Königreich hat derzeit den Vorsitz in der G20-Gruppe. Geleitet wird die Videoschalte vom saudischen König Salman.

Die "Gruppe der 20" vereint zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 75 Prozent des Welthandels. Ihr gehören unter anderen die USA, China, Russland und Deutschland an. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird trotz ihrer Quarantäne an der Videoschalte teilnehmen, meldet die dpa.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch, es gehe bei den Beratungen darum, die internationale Zusammenarbeit in der Krise und die weltweite Gesundheitsarchitektur zu stärken. Die G20 habe sich schon in den vergangenen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Gesundheit auseinandergesetzt. "Darauf kann man jetzt aufsetzen."

Auch Länder und Organisationen, die eigentlich nicht Teil der G20 sind, sollen teilnehmen. Darunter sind Spanien, Jordanien, Singapur und die Schweiz sowie die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und der Internationale Währungsfonds. Vertreter regionaler Ländergruppen wie die südostasiatischen Nationen (Asean), die Afrikanische Union (AU) und der Golf-Kooperationsrat (GCC) werden ebenfalls zugeschaltet.

Zuvor hatten sich unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Chinas Präsident Xi Jinping für einen Sondergipfel auf G20-Ebene ausgesprochen. Ziel müsse es unter anderem sein, unter Einbeziehung der WHO an der Behandlung von Covid-19 und einem Impfstoff zu arbeiten. Außerdem brauche es einen Plan, um die Weltwirtschaft mit fiskalischen und monetären Maßnahmen zu stabilisieren.

UN-Generalsekretär António Guterres fordert von den G20-Ländern Zugeständnisse an die Entwicklungsländer und einen gewaltigen internationalen Konjunkturplan. Ein "Plan wie zu Kriegszeiten" müsse den Volkswirtschaften "massive Ressourcen zuführen und einen zweistelligen Prozentsatz des Bruttoweltprodukts erreichen", schrieb Guterres in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bei dem vom UN-Chef angedachten Volumen würde es sich um mehrere Billionen Dollar handeln.

Díe G20 wurde 1999 in Berlin gegründet - zunächst aber nur auf Ebene der Finanzminister. Auslöser war die Finanzkrise in Asien. Nach Ausbruch der globalen Finanzkrise 2008 kamen erstmals auch die Staats- und Regierungschefs der Gruppe zusammen und koordinierten erfolgreich ein gemeinsames Vorgehen. Seither treffen sie sich normalerweise einmal im Jahr. Die Videokonferenz ist ein Novum. Das diesjährige Gipfeltreffen ist für November geplant.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...