Wirtschaft

China überschwemmt die Welt mit gefälschten Medikamenten

Die Welt wird mit gefälschten Pharmazeutika aus Asien überschwemmt.
29.03.2020 14:39
Aktualisiert: 29.03.2020 14:39
Lesezeit: 1 min
China überschwemmt die Welt mit gefälschten Medikamenten
Immer mehr gefälschte Medikamente gelangen auf den Markt. (Foto: dpa) Foto: Heiko Wolfraum

Die Welt wird mit gefälschten Pharmazeutika überschwemmt, die in erster Linie aus Asien stammen, und zwar primär aus China und Indien. Das ist das Ergebnis einer von der OECD veröffentlichten Studie. Insgesamt befinden sich gefälschte Pharmazeutika im Wert von etwas mehr als vier Milliarden Dollar auf dem globalen Markt. Die häufigsten Sorten sind Antibiotika, Schmerzmittel und Lifestyle-Drogen. Für besonders gefährlich halten Gesundheitsexperten gefälschte Mittel, die angeblich gegen Krebs, Malaria, Herz-Erkrankungen, Aids sowie Diabetes wirken. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben allein in Sub-Sahara-Afrika jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen an wenig beziehungsweise überhaupt nicht wirksamen Malaria-Tabletten.

Nach Angaben der Weltzollorganisation (WZO), der 179 nationale Zollverwaltungen angehören (kein einziger wichtiger Staat fehlt), trägt vor allem die massive Zunahme der weltweit versandten Pakete und Päckchen dazu bei, dass immer mehr gefälschte Pharmazeutika in Umlauf kommen. 96 Prozent der sichergestellten Fälschungen stammen aus Post- oder Express-Sendungen.

China und Indien sind die größten Hersteller der gefälschten Produkte. Die wichtigsten Umschlagplätze sind Singapur und Hong Kong, auch der Jemen, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran sind von hoher Bedeutung.

Die Fälschungen sind nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein ökonomisches Problem. Christian Archambeau, der Leiter der „Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum“ (EUIPO), das an der Erstellung der Studie beteiligt war, sagte: „Unternehmen, die von entsprechenden Fälschungen und Fällen von Produkt-Piraterie besonders betroffen sind, stammen vor allem aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Deutschland und der Schweiz.“ Der – oben bereits angesprochene – Wert der gefälschten Pharmazeutika in Höhe von rund vier Milliarden Euro beträgt zwar nur 0,84 Prozent des weltweiten Pharma-Markts, aber der Anteil wächst kontinuierlich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie im Fokus: Teslas Model 3 Standard startet in Deutschland – Experten hinterfragen Musks Einfluss
05.12.2025

Tesla bringt das Model 3 als neue Standard-Version nach Deutschland und senkt den Einstiegspreis deutlich. Weniger Komfort soll mehr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Wirtschaft in der Währungsunion überrascht mit stärkerem Quartal
05.12.2025

Die Eurozone-Wirtschaft hat im Sommer mehr Dynamik gezeigt als gedacht. Neue Daten von Eurostat korrigieren das Wachstum nach oben, doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CSRD-Berichtspflicht: EU bremst, der Druck auf Unternehmen wächst – was nun zu tun ist
05.12.2025

Die EU zieht die Reißleine: Statt 2025 gilt die CSRD-Berichtspflicht nun zwei Jahre später. Doch während Brüssel bremst, wächst in den...

DWN
Politik
Politik Radikaler Bruch in der EU-Energiepolitik: Europa kappt endgültig die russischen Gasadern
05.12.2025

Die EU hat eine historische Entscheidung getroffen. Spätestens 2027 soll russisches Gas vollständig aus Europa verschwinden. Der...

DWN
Politik
Politik NATO-Kommandostruktur wird an Bedrohungslage angepasst
05.12.2025

Die NATO ordnet ihre Führung im Norden neu: Zuständigkeiten wandern über den Atlantik. Hinter der Anpassung der NATO-Kommandostruktur...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare-Störung: Netzwerk für Cyberabwehr verursacht Probleme bei Unternehmen
05.12.2025

Eine weltweite Cloudflare-Störung hat am Freitag zahlreiche Webseiten und Apps aus dem Tritt gebracht. Fehlermeldungen, leere Seiten und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Niedriglohn in Deutschland: 6,3 Millionen Menschen von Niedriglohnarbeit betroffen
05.12.2025

Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. Neue Zahlen zeigen, wo Niedriglohnarbeit besonders konzentriert ist – und warum der...