Politik

Corona: Putin verzichtet auf harte Maßnahmen

In Russland ist die Anzahl der Corona-Kranken auf 658 gestiegen. Drei Menschen sind bisher verstorben. Präsident Putin hat noch keine Kontakt- oder Ausgangssperren erlassen.
25.03.2020 19:31
Aktualisiert: 25.03.2020 19:31
Lesezeit: 1 min

Russland bestätigte am Mittwoch 163 neue Coronavirus-Infektionen. Damit stieg die offizielle Zahl der Fälle des Landes auf 658 und verzeichnete den bislang größten Anstieg der Fälle innerhalb eines Tages. Russland Präsident Wladimir Putin sagte in einer öffentlicher Ansprache: “Sagen Sie nicht: ,Das kann mir nicht widerfahren. Es kann jeden treffen. Deshalb bleiben Sie bitte zuhause”. Doch auf die Verkündung einer Kontakt- oder Ausgangssperre verzichtete der Präsident.

Der Epidemiologe Wassili Wlassow kritisierte die verhältnismäßig lasche Haltung Putin. “Die Menschen müssen mindestens zwei Wochen lang getrennt sein - und zwar mindestens für zwei Wochen. Und um dies zu gewährleisten, müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit sie tatsächlich zuhause bleiben”, so Wlassow.

Russlands offiziell gemeldete Zahlen haben in der vergangenen Woche für Unruhe gesorgt. Experten warnen davor, dass die Testkapazität Russlands durch Bürokratie beeinträchtigt wird, während Regierungsbeamte davor warnen, dass die tatsächliche Anzahl der Fälle wahrscheinlich viel höher sein könnte, berichtet die Moscow Times.

In der aktuellen Woche hat Moskau die Art und Weise geändert, in der die Coronavirus-Fälle gezählt werden. Patienten wurden nach einem einzigen positiven Test als Coronavirus-Krank eingestuft, anstatt die Proben zur weiteren Überprüfung an ein Labor in Nowosibirsk zu senden.

Russland hat bisher drei Todesfälle im Zusammenhang mit Coronaviren registriert. Weltweit hat das Virus mehr als 420.000 Menschen infiziert und mehr als 16.000 getötet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung trübt sich stärker als erwartet ein
01.12.2025

Die Industriestimmung in der Eurozone zeigt sich schwach am Jahresende: Der Einkaufsmanagerindex ist im November erneut unter die...