Finanzen

Ifo: Viruskrise kostet Europa über 800 Milliarden Euro

Die Kosten für die Bekämpfung der Corona-Krise in Europa belaufen sich auf über 841 Milliarden Euro, so das Ifo-Institut.
01.04.2020 12:26
Aktualisiert: 01.04.2020 12:26
Lesezeit: 1 min
Ifo: Viruskrise kostet Europa über 800 Milliarden Euro
Europa und die EU stecken in der Krise. (Grafik: Stratfor)

Die Bekämpfung der Corona-Krise kostet Europa nach einer Untersuchung des Ifo-Instituts Hunderte Milliarden Euro. Eine zweimonatige Teilschließung der Unternehmen verursache allein in Großbritannien Ausfälle zwischen 193 und 328 Milliarden Euro, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie hervor. Für Frankreich errechneten die Münchner Forscher Kosten zwischen 176 und 298 Milliarden Euro, für Italien von 143 und 234 Milliarden Euro. Für Österreich werden 34 bis 57 Milliarden Euro kalkuliert, für die Schweiz 49 bis 81 Milliarden Euro sowie für Spanien 101 bis 171 Milliarden Euro. Dabei wurde nicht nur berücksichtigt, wie viel Wertschöpfung entfällt, wenn die Produktion unterbrochen ist. Zusätzlich wurden die Folgekosten abgeschätzt, die etwa durch Pleiten oder den Verlust von Geschäftsbeziehungen während der Krisenzeit entstehen, meldet Reuters.

"Neben medizinischen sprechen auch ökonomische Gründe dafür, massiv in den Gesundheitsschutz zu investieren", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "So lässt sich die Epidemie eindämmen – und gleichzeitig könnten wir danach Schließungen von Schulen und Betrieben schrittweise aufheben." Notwendig seien auch Vorkehrungen in den Unternehmen, die es erlaubten, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden. "Wenn die Firmen für länger als einen Monat geschlossen bleiben, erreichen die Produktionsausfälle schnell Dimensionen, die deutlich jenseits der Wachstumseinbrüche liegen, die aus früheren Rezessionen oder Naturkatastrophen in der Geschichte der Europäischen Union bekannt sind", warnte Fuest.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...