Deutschland

Wegen günstiger Preise: Hausbesitzer sollten Öl- und Gas-Vorräte für den kommenden Winter auffüllen

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten geben einen Überblick über die Preise für Heizöl und Gas im vergangenen Winter, über den derzeitigen Stand der Preise und über ihre mögliche Entwicklung.
12.04.2020 13:59
Lesezeit: 2 min
Wegen günstiger Preise: Hausbesitzer sollten Öl- und Gas-Vorräte für den kommenden Winter auffüllen
Ein Heizöl-Tankwagenfahrer füllt den Erdtank eines Mehrfamilienhauses mit Heizöl. (Foto: dpa) Foto: Angelika Warmuth

Kosten für Ölheizung Winter 2019/20

Die Heizkosten für den Winter 2019/20 werden für viele Haushalte in Deutschland niedriger ausfallen als im Jahr zuvor oder zumindest nicht höher liegen. Wegen der erneut milden Witterung (in manchen Regionen Deutschlands gab es im Winter 2019/20 keinen einzigen Frosttag mit 24 Stunden unter null und keinen Schnee) ging der Energieaufwand für die Heizung um ein Prozent zurück, teilten die Internet-Portale Verivox und Check24 unter Berufung auf die Gradtagszahlen des Deutschen Wetterdienstes mit. Bereits im Winter 2018/19 war das Wetter in Deutschland im Durchschnitt recht warm ausgefallen und hatte so zu einer Kostenentlastung der meisten Haushalte beigetragen. In diesem Jahr waren die sonst sehr heizintensiven Monate Januar und Februar besonders mild.

Im Durchschnitt der Monate und Regionen können Heizölkunden für den Zeitraum von September 2019 bis März 2020 mit Heizkosten rechnen, die um elf Prozent (Check24) bis 14 Prozent (Verivox) unter der vorigen Heizperiode liegen. Die beiden Internet-Vergleichsportale verwenden leicht unterschiedliche Grundlagen bei ihren Berechnungen und kommen daher auch zu etwas unterschiedlichen Ergebnissen. Basis ist jedoch jeweils ein Reihen- oder Einzelhaus mit drei bis vier Personen. Die Besitzer müssen für die Heizperiode von September 2019 bis März 2020 965 Euro (Verivox) bis 977 Euro (Check24) bezahlen, wenn sie mit Öl heizen.

Heizöl-Preise: Aktuell günstig

Seit dem Beginn des Jahres sind die Ölpreise auf dem Rückzug, wobei die Corona-Krise diese Entwicklung noch beschleunigt hat, zum Teil unter hektischen Schwankungen. Durch den günstigen Preis ist die Nachfrage nach Heizöl enorm gestiegen (wobei die hohe Nachfrage wegen des hohen Angebots die Preise jedoch nicht steigen lässt), die Lieferfristen der Heizölhändler reichen in einigen Regionen bis in den Juni. Wobei Heizöl im Süden Deutschlands derzeit zum Teil deutlich teurer ist als im Norden, was mit regionalen Marktbedingungen zu erklären ist.

Kosten für Gasheizung 2019/20

Für die Gas-Kunden fällt die Bilanz nicht ganz so günstig aus wie für die Heizöl-Bezieher: Sie müssen für den Winter 2019/20 ungefähr so viel wie im Vorjahr zahlen, weil die Gaspreise sich kaum verändert haben. Die Kosten für die Heizperiode belaufen sich auf 905 Euro (Verivox) bis 966 Euro (Check24). Immerhin lagen die Gaspreise damit – auch wenn sie, wie gesagt, kaum fielen – im Durchschnitt immer noch unter denen für Heizöl.

Gas-Preise: Aktuell durchschnittlich

Die aktuellen Preise für Gas liegen nur ganz knapp unter denen des Vorjahrs (das hat sogar den Effekt, dass zu den aktuell geltenden Preisen die Brennstoffkosten für die Gasheizung – aufgrund des niedrigen Ölpreises – höher sind als die für die Ölheizung).

Zukünftige Preise für Heizöl und Gas

Gegenwärtig sieht es nicht so aus, als wenn die Haushalte in den kommenden Wochen mit steigenden Preisen rechnen müssten, zumal die Weltkonjunktur wegen des Coronavirus aus dem Tritt geraten ist. „Die Gaspreise könnten noch weiter fallen, da die Versorger in der Regel auf gesunkene Großhandelspreise verzögert reagieren“, sagte Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. Beim Öl sieht es ähnlich aus. „Für Hausbesitzer bietet der starke Ölpreisverfall eine günstige Gelegenheit, nach dem Winter preiswert den Tank aufzufüllen“, sagte Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. Im kommenden Jahr sei allerdings wegen der bevorstehenden CO2-Besteuerung mit steigenden Preisen zu rechnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...