Weltwirtschaft

Vor Corona: Chef der Weltgesundheitsorganisation hatte Cholera-Epidemien vertuscht

Lesezeit: 2 min
18.04.2020 15:02  Aktualisiert: 18.04.2020 15:02
Der Vorsitzende der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, soll drei Cholera-Epidemien vertuscht haben, um der Wirtschaft nicht zu schaden.
Vor Corona: Chef der Weltgesundheitsorganisation hatte Cholera-Epidemien vertuscht
19.05.2020, Schweiz, Genf: Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). (Foto: dpa)
Foto: ---

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Wut von US-Präsident Donald Trump gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat offenbar auch sicherheitspolitische Hintergründe. Er gehört der ethnischen Minderheit der Tigray an und spielte eine führende Rolle in der äthiopischen Partei “Volksbefreiungsfront von Tigray” (TPLF), die einen ethnisch-nationalistischen Charakter hat.

Aus einem Papier des U.S. Department of Homeland Security geht hervor: “Die TPLF ist eine 1975 in Äthiopien als Oppositionsgruppe gegründete politische Gruppe. Die TPLF verwickelte sich in einen anhaltenden bewaffneten Konflikt mit der äthiopischen Regierung, der es 1991 zusammen mit anderen Gruppen gelang, zu stürzen. Die TPLF schloss sich dann der Revolutionären Demokratischen Volksfront Äthiopiens (EPRDF) an, einer politischen Koalition, die zur Regierungskoalition wurde Äthiopien. Das EPRDF kontrolliert weiterhin die Regierung von Äthiopien. Die TPLF gilt aufgrund ihrer gewalttätigen Aktivitäten als Tier-III-Terrororganisation (eine Terrororganisation dritten Grades, Anm.d.Red.) gemäß INA-Abschnitt 212 (a) (3) (B) (vi (III), bevor sie im Mai 1991 Teil der Regierungskoalition und der Regierung von Äthiopien wurde”. Tedros Adhanom ist ein Mitglied des Zentralkomitees der TPLF.

Das Terrorism Research & Analysis Consortium (TRAC) berichtet, dass es zu den Taktiken der TPLF gehört, Attacken auf weiche Ziele und Attentate auszuführen.

“Während er Gesundheitsminister war, verloren viele Menschen ihr Leben, weil er Cholera-Epidemien vertuschte. Aus meiner Sicht ist es sehr fragwürdig, jemanden für diese Posten zu nominieren, der solche Fehler begeht”, zitiert die Deutsche Welle Kassahun Adefris von der "Äthiopischen Taskforce für Menschenrechte und Demokratie" (EHRDTF). Adefris hatte diese Warnung im Jahr 2017 ausgesprochen.

Die NGO Amhara Professionals Union (APU) beschuldigte ihn, in seiner Rolle als äthiopischer Bundesgesundheitsminister und Außenminister Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, und nannte insbesondere Vertuschungen von drei möglichen Cholera-Epidemien im Land in den Jahren 2006, 2009 und 2011.

Die Cholera-Epidemien wurden nicht als solche benannt. Stattdessen vermerkte Adhanom, dass es sich um einen “akuten wässrigen Durchfall” handeln würde, um ihre Bedeutung herunterzuspielen und die offiziellen Cholera-Zahlen gering zu halten.

Die APU teilte mit, Adhanom habe dies getan, um “die Auswirkungen der Cholera-Epidemie auf den Tourismus und das Image seiner Partei zu verbergen, anstatt die internationale Gemeinschaft zu schützen und zu versuchen, die betroffenen Gebiete zu erreichen. Ein solch trauriger Fehler führte aufgrund des Mangels an Urteil führte zu einer landesweiten Epidemie.”

“Tedros ist die vorletzte Person, die zu diesem Zeitpunkt die Weltgesundheitsorganisation leiten sollte. Die letzte Person ist Xi Jinping”, sagte US-Analyst Gordon Chang dem Sender Fox News.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kommentar zur Österreich-Wahl: Die siegreiche FPÖ wird noch stärker werden
03.10.2024

Durch den FPÖ-Erfolg bei der Österreich-Wahl sind wirtschaftlich keine raschen Veränderungen zu erwarten. Die Grenzkontrollen zumindest...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis treibt Energiekosten ab 2027 in unerschwingliche Höhen
03.10.2024

Schon heute brauchen Anbieter CO2-Zertifikate, wenn sie fossile Energien in den Markt einbringen wollen. Die Preise hierfür werden noch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Die fehlende Zutat
03.10.2024

Seinen drastischen Formulierungen nach zu urteilen, hatte Mario Draghis großer Bericht über die europäische Wettbewerbsfähigkeit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft 35 Jahre nach dem Mauerfall: Was trennt und was eint Ost und West?
03.10.2024

Ost und West sind kulturell geprägt, doch die Unterschiede verschwimmen zunehmend. Der Ostbeauftragte Schneider sieht darin eine positive...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld-Sanktionen werden verschärft – was bedeutet das?
02.10.2024

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Vorgaben für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger zu verschärfen. Bei der Ablehnung eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scholz verspricht Unternehmen Entlastung bei den Strompreisen
02.10.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der deutschen Industrie Entlastungen bei den Strompreisen zugesichert. Der SPD-Politiker erklärte während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wie zur Corona-Pandemie: Symptome einer beginnenden Arbeitsmarktflaute?
02.10.2024

Gerade hat Bosch bekanntgegeben, die Arbeitszeit von 2.300 Beschäftigten zu kürzen. Auch Konjunkturberichte und Indexe belegen, die Zahl...

DWN
Technologie
Technologie Kommt jetzt die Super-App? Gesetz macht Verkehrsdaten frei verfügbar
02.10.2024

Reisende und Pendler in Deutschland sollen künftig von einer umfassenden Bereitstellung von Mobilitätsdaten in Echtzeit für den...