Finanzen

Bitcoin-Preis steigt um Tausend Dollar in 24 Stunden

Vor der geplanten Halbierung der Bitcoin-Inflation ist der Kurs der größten Kryptowährung deutlich angestiegen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von möglichen Gründen.
01.05.2020 18:07
Lesezeit: 2 min
Bitcoin-Preis steigt um Tausend Dollar in 24 Stunden
Eine Frau bedient "Bison", die Bitcoin-App der Börse Stuttgart. (Foto: dpa) Foto: Marijan Murat

Der Preis für Bitcoin ist am Donnerstagmorgen vorübergehend auf über 9.400 Dollar gestiegen. Noch am Mittwochnachmittag hatte der Preis bei 8.200 Dollar gelegen und vor einer Woche bei 7.500 Dollar. Auch die meisten anderen Kryptowährungen wie Ethereum, Ripple und Bitcoin Cash haben erhebliche Zugewinne verzeichnet.

Zu den möglichen Gründen für den deutlichen Preisanstieg der letzten Tage gehören die starken Handelsvolumina an den Krypto-Börsen, eine spürbar steigende Nachfrage von institutionellen Investoren sowie das im Mai bevorstehende Bitcoin-Halving, also die Halbierung der Bitcoin-Inflation auf rund 1,9 Prozent.

Getrieben wurden der jüngste Preisanstieg an den Krypto-Börsen von Investoren, die Bitcoin mit Fiat-Währungen oder mit Kryptowährungen erworben haben, die mit US-Dollar gedeckt sind. Der Bestand an diesen sogenannten Stablecoins wie Tether ist zuletzt um 50 Prozent angestiegen.

Die Krypto-Börsen Binance und Coinbase verzeichneten rekordverdächtig hohe Tagesvolumina. Bei Coinbase war die Nachfrage nach Bitcoin so stark, dass die Börse den Handel vorübergehend stoppen musste. Offenbar spielte bereits wieder das FOMO (engl. fear of missing out) eine Rolle, als die Angst der Anleger eine Rolle, dass sie den Einstieg zu vermeintlich niedrigen Preisen verpassen

Laut dem letzten Quartalsbericht der Investmentfirma Grayscale stammten im ersten Quartal 88 Prozent der Investitionen in den Grayscale Bitcoin Trust von institutionellen Investoren, von denen die überwältigende Mehrheit Hedgefonds waren. Im gleichen Zeitraum stieg das verwaltete Vermögen des Grayscale Bitcoin Trust nach Angaben seines CEO Barry Silbert auf 3 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hat Bitcoin eine Marktkapitalisierung von rund 160 Milliarden Dollar.

Was ist das Bitcoin-Halving?

Die Bitcoin-Halving ist eine geplante Halbierung der Belohnung, welche die Miner erhalten, wenn sie einen neuen Block zur Blockchain hinzufügen. Halbierungen finden etwa einmal alle vier Jahre statt. Bei der Einführung von Bitcoin im Jahr 2009 erhielten die Miner noch 50 Bitcoin pro Block, aber diese Belohnung wurde im Jahr 2012 auf 25 Bitcoin reduziert und im Jahr 2016 auf 12,5 Bitcoin.

Am 12. Mai steht nun die nächste Halbierung auf 6,25 Bitcoin an. Der genaue Zeitpunkt ist allerdings unklar. Denn es ist ja schon unklar, wann der nächste Block gefunden wird. Ein Miner darf einen Block zur Blockchain hinzufügen, wenn er das aktuelle mathematische Rätsel löst. Der Algorithmus ist so eingerichtet, dass dies im Schnitt alle zehn Minuten geschehen soll. Doch der Zufall spielt eine wichtige Rolle.

Der Grund für die Halbierung besteht darin, dass des nur endlich viele Bitcoin geben soll. Insgesamt soll es daher 64 Halbierungen geben und um das Jahr 2140 soll die Menge an Bitcoin dann auf Dauer bei 21 Millionen bleiben. Mit anderen Worten die Inflation soll dann bei null liegen. Die Miner erhalten dann keine Belohnungen mehr, sondern nur noch die von den Nutzern gezahlten Transaktionsgebühren.

Ob das Halving, also die Halbierung der Inflation auf nur noch 1,9 Prozent, zu einem Preisanstieg führen wird, ist umstritten. Die letzten Halvings zogen sicherlich in den folgenden Monaten und Jahren erhebliche Preisanstiege um jeweils mehrere 1.000 Prozent nach sich. Doch möglicherweise ist die Erwartung eines erneuten Preisanstiegs schon eingepreist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
25.11.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle, während Exporte sinken und Verbraucher sparen. Ökonomen hoffen zwar auf eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell weiter auf hohem Niveau: Kurs steigt deutlich über 4.100 Dollar – Blick geht zur Fed
25.11.2025

Der Goldpreis zieht weiter an und überschreitet wieder wichtige Marken. Doch hinter dem jüngsten Sprung stehen mehr als nur kurzfristige...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Großprojekt Suedlink: Baubeginn trotz jahrelanger Debatten
25.11.2025

Nach jahrelangen Diskussionen fällt heute im thüringischen Wasungen der offizielle Startschuss für den Bau der Stromautobahn Suedlink,...

DWN
Politik
Politik Putins Risikooffensive: Warum 2027 zum Wendepunkt für Europa werden kann
25.11.2025

Ein zunehmend risikofreudiger Kreml und eine bröckelnde amerikanische Schutzgarantie treffen auf ein Europa, das gefährlich unvorbereitet...

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...