Deutschland

Corona-Restriktionen lassen Dienstfahrten einbrechen

Die Restriktionen machen sich überall bemerkbar: Nun fahren auch die Unternehmen spürbar weniger, wie eine Untersuchung belegt.
16.05.2020 08:45
Lesezeit: 1 min
Corona-Restriktionen lassen Dienstfahrten einbrechen
Die Unternehmen absolvieren immer weniger Dienstfahrten. (Foto: dpa) Foto: Jan Woitas

Die Bundesregierung hat mit ihren Beschlüssen zur Corona-Krise vom 16. März überall die Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt. Die Restriktionen haben auch dafür gesorgt, dass die Führungskräfte, aber auch die normalen Mitarbeiter des Mittelstandes wesentlich weniger mit dem Dienstwagen unterwegs sind als vor dem Ausbruch der Krise. Das geht aus aktuellen Statistiken hervor, die der Spezial-Software-Hersteller Vimcar veröffentlich hat.

Das konkrete Ergebnis: Deutschlands Mittelstand ist in den vergangenen Wochen rund ein Viertel weniger und nur die Hälfte der üblichen Streckenlängen gefahren. Der Anbieter von Lösungen für das Fuhrpark-Management hat dabei die Fahrten von 90.000 Dienstwagen analysiert.

Bereits kurz nach dem Inkrafttreten der Beschlüsse der Bundesregierung zum 16. Mitte stellt das Unternehmen eine deutliche Änderung im Verhalten feststellen: Mit 17 Prozent bricht in der Woche zwar die Anzahl der Fahrten nicht sofort ein, allerdings verringern sich die gefahrenen Kilometer pro Strecke bereits um 38 Prozent.

Dieser Trend setzt sich seitdem fort und zeigt von Woche zu Woche weniger Fahrten und gefahrene Kilometer. So wurden in der letzten März-Woche und im April im Schnitt 27 Prozent weniger Fahrten und 47 Prozent weniger gefahrene Kilometer registriert. Deutliche Unterschiede lassen sich auch erkennen, wenn man untersucht, zu welchem Zweck gefahren wird: Pendelfahrten zum und vom Arbeitsplatz brechen weitaus weniger ein als andere geschäftliche Fahrten.

„Viele Mittelständler sind nicht in der Lage, einfach ins Home-Office zu wechseln“, kommentiert der Geschäftsführer von Vimcar, Andreas Schneider. „Gründe können sein, dass sie einen systemrelevanten Beruf ausüben, zu dem Ärzte oder Führungskräfte im Einzelhandel gehören, oder aber weil ihnen die technischen Voraussetzungen für den Arbeitsablauf von zuhause aus fehlen“, erklärt Schneider. „Dahingegen fallen beispielsweise Kundentermine momentan oft aus oder werden online oder per Telefon wahrgenommen. Deshalb stellen wir hier einen weitaus größeren Einbruch fest,“ fügt der Manager hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Mindeststeuer im Fokus: EU stellt US-Sonderregeln infrage
24.12.2025

Die globale Mindestbesteuerung gerät erneut unter Druck, nachdem die USA weitreichende Ausnahmen durchgesetzt haben. Droht Europa nun ein...

DWN
Politik
Politik Putin braucht keinen Weltkrieg: Darum ist eine globale Eskalation nicht Russlands Ziel
24.12.2025

Russlands Kriegspolitik wird häufig als Vorstufe einer globalen Eskalation interpretiert, doch historische Vergleiche zeichnen ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptobörsen im Vergleich: Darauf sollten Anleger bei Auswahl und Sicherheit achten
24.12.2025

Kryptowährungen sind längst im Finanzalltag angekommen, doch der Einstieg beginnt mit der Wahl der passenden Handelsplattform. Worauf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Vierter Gewinntag in Folge: S&P 500 erreicht neues Rekordhoch
23.12.2025

Die Wall Street verzeichnete den vierten Gewinntag in Folge, in dessen Verlauf der S&P 500 ein neues Allzeithoch markierte.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...