Der Stabschef der türkischen Marine, Generalmajor Cihat Yaycı, ist türkischen Medienberichten zufolge zurückgetreten, berichtet der englischsprachige Dienst der Hürriyet. Zuvor hatte ihn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan aus unerklärlichen Gründen versetzen lassen. Arab News berichtet: “Der Konteradmiral und Stabschef der türkischen Marine, Cihat Yaycı, wurde in der von Präsident Recep Tayyip Erdoğan unterzeichneten Entscheidung dem türkischen Generalstab zugewiesen. Yaycı war kürzlich ein enger Berater von Erdogan in Mittelmeerfragen und der Architekt der umstrittenen türkischen Meerespolitik mit Libyen. Ob die Herabstufung seines Postens ein Zeichen für eine Änderung der türkischen Mittelmeerpolitik im Osten ist, bleibt ungewiss.”
Yaycı war der Urheber des türkisch-libyschen Seerechtsabkommen, das die türkischen Sicherheitsinteressen der Türkei im östlichen Mittelmeer sichern sollte.
Dem Blatt zufolge soll der aktuelle türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar versuchen, alle Generäle, die ihm widersprechen entweder versetze zu lassen, oder aber zum Rücktritt zu drängen. Yaycı stand vor allem in den griechischen Medien in der Kritik. Es bleibt ungeklärt, ob sich der türkische Verteidigungsminister Akar vor dem Coup gegen Yaycı mit seinem griechischen Amtskollegen Nikos Panagiotopoulos in Verbindung gesetzt hat.
Cihat Yaycı wurde 1966 in Elazığ geboren. Er absolvierte 1984 Marineschule und 1988 die Marineakademie. Er war Abteilungsleiter auf verschiedenen Schiffen des Marinekommandos und dient als Kommandant. Von 2005 bis 2006 war er Kommandeur der TCG Kemalreis und von 2011 bis 2012 Kommodore der Zerstörerflotte. Nach seiner Beförderung zur Admiralität am 29. Juli 2016 war er seit dem 20. August 2017 zum Stabschef der türkischen Marine. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.