Weltwirtschaft

DIE GROSSEN IMPERIEN SCHEITERN Teil zwei: Die "Neue Seidenstraße" Chinas entwickelt sich zur holprigen Schotterpiste

Lesezeit: 8 min
24.05.2020 13:00
China wollte mit seiner "Großen Seidenstraße" ein Handels- und Infrastruktur-Netz aufbauen, das drei Kontinente miteinander verbindet und das Reich der Mitte endgültig zur führenden Wirtschaftsnation der Welt macht. Doch das Projekt ist angesichts der weltweiten Rezession im Scheitern begriffen, wie DWN-Kolumnist Michael Bernegger in einer tiefschürfenden Untersuchung zeigt.
DIE GROSSEN IMPERIEN SCHEITERN   Teil zwei: Die "Neue Seidenstraße" Chinas entwickelt sich zur holprigen Schotterpiste
Arbeiter auf einer Eisenbahn-Baustelle. (Foto: dpa)

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Die Corona-Krise, der Einbruch der Energie-Nachfrage, das Überangebot auf den Energie-Märkten und der tiefe Fall der Öl- und Gaspreise: Sie verwandeln nicht nur Amerikas Projekt der „Globalen Energie-Dominanz“ von einem Wunsch- in einen Alptraum. Auch Chinas Seidenstraße-Initiative fügen sie schweren Schaden zu – machen aus dem Wirtschaftskorridor, der einen reibungslosen Waren-Transport vom Reich der Mitte nach Europa und zurück gewährleisten soll, eine holprige Schotterpiste voller Schlaglöcher und tiefer Risse.

Die Öl- und Gaspreise fallen … gut oder schlecht für China?

Man sollte doch meinen, dass China als weltweit größter Importeur von Erdöl und Erdgas stark davon profitiert, dass die Preise für Erdöl und Erdgas für längere Zeit im Keller sind. Doch die niedrigen Preise haben auch Nachteile für das Reich der Mitte – nämlich für seine Exporte, seine Direkt-Investitionen und seine ans Ausland vergebene Kredite.

Chinas Energiehunger ist noch keineswegs gesättigt. Das Land ist der größte Automobilmarkt der Welt (wobei Elektrofahrzeuge noch immer in der Minderzahl sind, also sehr viel Treibstoff benötigt wird). Auch der Bedarf an Flugbenzin ist in den vergangenen Jahren rasch gestiegen. Zusätzlich erhöht sich seit rund 15 Jahren der Erdgas-Bedarf in hohem Maße. Die beiden folgenden Graphiken zeigen eine rasante Dynamik.

Graphik: Chinesische Importe von Erdöl und LNG



Einen großen Teil seines Energieverbrauchs deckt China mit Importen. Besonders die Einfuhr von Erdgas hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Hauptsächlicher Lieferant war bis vor kurzem Turkmenistan. Mit der im Dezember 2019 neu eröffneten „Power of Siberia“-Pipeline wird Russland zu einem zweiten riesigen Lieferanten werden. Zusätzlich importiert China auch verflüssigtes Erdgas (LNG) aus den unterschiedlichsten Ländern.

Der Rückgang der Erdölpreise verbessert also die Austauschverhältnisse (englisch: “terms of trade“) Chinas im Außenhandel. Taktisch profitiert China außerdem, indem das Land jeweils konzentrierte Käufe von Erdöl in Niedrigpreis-Phasen tätigt, um seine strategischen Reserven für alle Fälle auszubauen. Generell scheint damit alles zum Besten zu stehen – doch das ist nicht der Fall.

China Handelspartner leiden – damit steht das Seidenstraßen-Projekt auf wackligen Füssen

Die großen Exportmärkte Chinas waren bisher die Vereinigten Staaten und Europa sowie fortgeschrittene asiatische Länder wie Japan, Südkorea und Taiwan. Die Seidenstraße-Initiative sollte diese Abhängigkeit verringern, die Exportbasis verbreitern und eine Reihe von weiteren positiven Effekten für das chinesische Wirtschaftswachstum mit sich bringen:

  • Eine Diversifikation der Energie-Ressourcen auf verschiedene Länder, wobei China zudem in der Entwicklung des Erdöl-, Erdgas- und zum Teil des Kohle-Sektors dieser Länder sowie im Aufbau ihrer Infrastruktur für Transport und Verarbeitung als hauptsächlicher oder exklusiver Systemlieferant operiert. China würde somit nicht nur die Importbasis verbreitern oder klassischen Export betreiben. Chinesische Bau-Unternehmen und Beschäftigte würden auch vor Ort die Installationen vornehmen und darüber hinaus später als Service-Dienstleister einen ununterbrochenen Strom von Einkünften generieren – ganz abgesehen von der Kontrolle der strategischen Industrien der Partnerländer.
  • In der Investitionsphase der Seidenstraßen-Initiative kann die Volksrepublik seine überdimensionierte Schwerindustrie, seinen Maschinen- und Anlagenbau sowie seine Zulieferer-Industrien für den Infrastruktur- und Wohnungsbau weiter betreiben. Nicht mehr für die eigene Wirtschaft nach deren spekulativ überhitztem Boom, sondern zunehmend für Lieferungen an das Ausland.
  • Durch die nachfolgende wirtschaftliche Entwicklung in den Partnerländern ergeben sich für die Volksrepublik sekundäre Absatz- und Investitionsmöglichkeiten auf breiter Front.

Ein Blick auf die Karte zeigt, wie stark die Seidenstraße-Initiative von der Coronavirus-Krise betroffen sein wird. Die Karte zeigt das wichtigste Exportgut jedes Landes. Dunkelblau repräsentiert Öl und Gas als wichtigstes Exportgut. Schon dieses weist darauf hin, dass eine gewichtige Zahl der Länder, welche an der Seidenstraße-Initiative teilnehmen, Energie-Exporteure sind. Dies betrifft in Zentralasien Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan, weiterhin die Länder des Mittleren Ostens sowie zahlreiche Länder in Afrika, vor allem im Westen des Kontinents. Schließlich sind auch Länder in Lateinamerika (vor allem Kolumbien, Ecuador, Bolivien) primäre Energie-Exporteure, und selbst für Brasilien sind Energie-Exporte wichtig, wenn auch in geringerem Maße.

Graphik: Die wichtigsten Exportgüter verschiedener Länder

Wichtig zum Verständnis ist, dass die Coronas-Krise den Einbruch der Nachfrage nach Energie nach sich zieht, und dies nicht nur kurzfristig aufgrund der praktisch weltweit gleichzeitig stattfindenden Stilllegungen, Reisebeschränkungen und Ausnahme-Regelungen. Der Wirtschaftseinbruch wird Jahre andauern. Energie-intensive Aktivitäten wie der globale Tourismus, Geschäfts- und Freizeit-Reisen, Veranstaltungen und Aktivitäten mit vielen Personen im engen Kontakt werden längere Zeit unmöglich bleiben, der Trend zum Home-Office und zu Video-Konferenzen den täglichen Verkehr über längere Zeit drastisch reduzieren. Dem steht ein effektives und zusätzlich potentielles Überangebot auf den Energiemärkten gegenüber, das bei höheren Preisen wieder auf den Markt drängt, sei dies Öl und Gas aus dem amerikanischen Fracking oder die geplante Erhöhung der Produktionskapazität in anderen wichtigen Förderländern wie dem Irak und dem Iran.

Das bedeutet für die Produzentenländer eine zunächst massive, brutale Kombination von reduzierter Förderung einerseits und reduzierten Verkaufspreisen andererseits. Damit werden die bisherigen Planungsgrundlagen für die vielen Projekte im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative teilweise obsolet. Die unterstellten Wachstumsraten und Rentabilitätsberechnungen dürften auf einmal illusorisch sein. Um einen quantitativen Eindruck zu erhalten, sei ein einfaches Beispiel angeführt. Bisher wurden weltweit rund 100 Million Barrel Erdöl pro Tag produziert und konsumiert. Der Konsum dürfte gegenwärtig auf 60 bis 70 Millionen Barrel gefallen sein. Nehmen wir an, dass er sich mittelfristig nach Aufnahme der Produktions-Aktivitäten bei 80 Millionen Barrel einpendelt. Zusätzlich ist der Erdölpreis von rund 60 Dollar pro Barrel auf weniger als die Hälfte gefallen. Nehmen wir an, dass er sich bei 40 Dollar einpendelt. Die Kombination von Mengen- und Preis-Rückgang bedeutet, dass das totale Einkommen aus der Erdöl-Förderung um fast die Hälfte zurückgehen würde. Welches Geschäft, das zudem so viel Kapitaleinsatz erfordert, kann das durchstehen?

Die Verluste aus der Energie-Produktion werden bei nicht wenigen Förderländern noch verstärkt durch die amerikanischen Sanktionen, welche diese Länder treffen oder sogar strangulieren. Der Iran, der Irak, Venezuela, teilweise Russland, das sind alles große Produzentenländer, welche der Bannstrahl der Vereinigten Staaten getroffen hat.

Manche Projekte müssen völlig neu überdacht, andere zeitlich verschoben oder gestaffelt werden. Schließlich können die Produzentenländer Kredite oder Verpflichtungen nicht erfüllen, die sie in der Vergangenheit unter ganz anderen Annahmen über zukünftige Mengen und Preise des Öl- und Gas-Exportes eingegangen sind.

Die Erdöl-, Erdgas- und Kohle-Industrien sind nicht die einzigen Branchen in den Schwellenländern, die Opfer der Corona-Pandemie werden. Auch der Tourismus-Sektor sowie der Abbau von anderen mit der Wirtschaftsaktivität hoch korrelierten Rohstoffen wie Kupfer, Eisenerz und Bauxit werden schwer betroffen sein, ebenso der Agrarsektor sowie die Nahrungsmittel-Industrie, die beide Zulieferer des Tourismus-Sektors sind. Was bei Schwellenländern immer wieder vergessen wird: Ein bedeutender Teil der Einnahmen in der Leistungsbilanz erfolgt durch Rücksendungen von Staatsangehörigen, welche ihr Brot im Ausland verdienen, und damit auch Familienangehörige, manchmal ganze Clans, in der Heimat finanzieren. Solche Menschen sind typischerweise die ersten, welche bei einer Krise entlassen werden.

Die Corona-Pandemie macht auch vor den großen Schwellenländern nicht halt. Gegenwärtig ist sogar die größte Dynamik der Erkrankungen in zentralen Schwellenländern (Russland, Brasilien, Nigeria, Südafrika, Indien) zu beobachten. Anders als die reichen Industrieländer können – und manchmal auch wollen – sie sich die Unterstützungsleistungen für die vielen Klein- und Mittel-Betriebe (gerade im informellen Sektor) nicht leisten. Die Auswirkung von Corona ist entsprechend dramatischer als in den fortgeschrittenen Industrieländern.

Hinzu kommt ein Schulden-Multiplikator-Effekt: Hart getroffen werden nämlich auch Länder, die selber nicht Erdöl produzieren, aber als Lieferanten und Exporteure vom Boom der großen Schwellenländer und der Erdöl-Länder profitiert haben. So ist die Türkei nicht nur ein bedeutendes Tourismusland, sondern auch ein großer Exporteur in die muslimischen zentralasiatischen Länder und erst recht in die Erdöl-produzierenden Länder des Mittleren Ostens. Mexikos wichtigstes Exportprodukt sind Güter der verarbeitenden Industrie sowie der Tourismus. Dieser Ländergruppe gemeinsam ist, dass sie als hart getroffene Tourismusländer und Exporteure zusätzlich hoch in Dollar verschuldet sind, und dass ihre Währungen schon seit längerem, jetzt noch beschleunigt durch die Corona-Krise, gegenüber dem Dollar schwer eingebüßt haben. Ihr Schuldendienst in Dollars hat sich entsprechend erhöht, während ihre Einkünfte leiden.

Berücksichtigt man alle diese einzelnen Wirtschaftszweige und Einkommensquellen, ihre Kopplungseffekte, Implikationen für ihren Schuldendienst und die Gesamtwirkung, so füllt sich die Weltkarte der schwer betroffenen Länder auf rasante Weise.

Es wird klar, dass wir in eine breite Schwellenländer-Krise hineinrutschen. Eine synchrone Schwellenländer-Krise, nicht eine regionale oder auf bestimmte Wirtschafts-Aktivitäten konzentrierte wie in der Vergangenheit, etwa in Lateinamerika in den 1980er Jahren sowie in Russland und in Asien in den späten 1990er Jahren. Und eine Krise, bei der sich sowohl der moderne, internationale Sektor als auch der mehr traditionelle informelle Sektor jeweils in einer existentiellen Krise befinden.

Nicht, dass alle diese Länder nun plötzlich nicht mehr zahlungsfähig wären, beileibe nicht. Russland hat eine sehr niedrige Staatsverschuldung und ganz erhebliche oder sogar gewaltige Gold- und Devisen-Reserven. Aber alle diese Länder müssen nun ihre Ausgaben den Einnahmen anpassen, und dies bedeutet, dass sie weniger kaufen und investieren können und den Gürtel drastisch enger schnallen müssen. Für nicht wenige allerdings kann es den Gang in eine klassische Schuldenkrise mit Zahlungsausfällen, Umschuldungen und harten Auflagen und Einschnitten bedeuten. Die Vorläufer wie der Libanon oder Argentinien sind bereits da.

China als Verlierer der Pandemie

Und genau deshalb ist China nicht nur ein Profiteur, sondern auch ein erheblicher Verlierer der Pandemie. Die ganze Projektion von zukünftigen Exporten, Lieferungen seiner Schwer-Industrien, Direktinvestitionen und Krediten an diese Schwellenländer sowie die Zahlungs-Rückflüsse aus diesen Ländern muss von Peking völlig neu überdacht werden. Und es sind Kern-Industrien Chinas wie die primär staatliche Schwerindustrie sowie der Maschinen- und Anlagenbau, die völlig neue Herausforderungen auf sich zukommen sehen. Diese Industrien sind bei den staatlichen Banken hoch verschuldet; sie können den Schuldendienst schon lange nicht mehr leisten, genauso wenig wie die Immobilien-Entwickler und die staatlichen Zweckgesellschaften für den Infrastruktur-Bau, welche unzählige Millionenstädte, Stadtteile, Wohnquartiere sowie Geschäfts- und Wohngebäude als Geisterstädte auf Vorrat erstellt haben, die sich nicht füllen und nie füllen werden.

Bisher werden die fälligen Zinsen und Kredit-Rückzahlungen einfach durch neue Kreditvergaben geleistet, was den Effekt hat, dass die konsolidierte Verschuldung des privaten und des staatlichen Sektors in China fast exponentiell ansteigt. Dabei bleibt die ausgewiesene Quote von faulen Krediten in den Bankbilanzen mit ein bis drei Prozent lächerlich niedrig. In Wahrheit bewegt sie sich in ganz anderen Dimensionen. Die Verschuldungs-Dynamik ging bisher mit einer nur noch langsam wachsenden Wirtschafts-Aktivität einher. Die offiziell ausgewiesenen sechs Prozent waren schon vor der Rezession typische „made in China“-Zahlen. Das heißt, sie entsprachen dem, was die Führung der Kommunistischen Partei zeigen wollte, sie entsprachen in keiner Weise der Wirklichkeit. Dabei wurden geschickt Schwachstellen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgenutzt, die bis heute von der UNO und den internationalen Organisationen weder entdeckt noch begriffen worden sind. Die schwere Rezession, sowohl in China als auch weltweit, versetzt dieser Vertuschungs- und Hinauszögerungs-Strategie einen gewaltigen Dämpfer.

Ganz unmittelbar stellt sich angesichts dessen die Frage, wie China mit bald fälligen oder bereits ausstehenden Zins- und Kreditrückzahlungen der Schwellenländer umgehen soll. Gemäß verschiedenen Artikeln in der internationalen Presse haben viele Länder China um eine Stundung des Schuldendienstes angefragt, weil sie in der gegenwärtigen Situation ganz einfach die fälligen Zahlungen nicht leisten können.

China hat dabei manche Optionen, aber auch Restriktionen. Kredite können zeitlich verlängert, Zinsen gestundet werden. Eine Kombination von beidem kann vorgenommen werden. Alternativ könnten auch die Schulden teilweise oder in einzelnen Fällen sogar ganz erlassen werden. Auf breiter Basis kann dies allerdings nicht geschehen: Dafür sind die Zahlungen, die das Reich der Mitte aus den Schwellenländern erwartet, einfach zu hoch. Mit den stetig anwachsenden effektiv faulen Krediten im Inland kombiniert, würden die Abschreibungen zu groß werden. Verschiedene Länder könnten auch versucht sein, „höhere-Gewalt“-Klauseln zu bemühen, um sich ihrer Zahlungsverpflichtungen zu entledigen. China könnte auch wie in Sri Lanka einfach die erstellten Anlagen als Pfand in sein Eigentum übernehmen. Politisch ist das aber heikel und kann auf breiter Basis kaum geschehen, ohne das Gesamtprojekt zu gefährden.

Eine einheitliche Antwort Chinas dürfte es nicht geben. Es wird schwierige, im Kern politische Verhandlungen geben. Um den Erfolg des Gesamtprojekts Neue Seidenstraße nicht zu gefährden, wird China um Umschuldungen und Zahlungsverzicht zumindest in Schlüsselländern nicht herumkommen. Die Dynamik aus dem ganzen Projekt ist damit draußen. Wenn sich das Ganze in ein verlorenes Jahrzehnt für die Schwellenländer verwandeln sollte, würde sich in Folge dessen auch das Seidenstraßen-Projekt zum Desaster entwickeln – für China eine Katastrophe.

Für Europa bedeutet der Ölpreis-Crash ganz ähnlich wie für China zweierlei: Europa, speziell die Eurozone, ist ein großer Netto-Energie-Importeur und profitiert immens von den niedrigen Preisen. Die Güterexporte sind für die Eurozone insgesamt weniger wichtig als für China. Was aggregiert so stimmt, trifft für ein Land allerdings nicht zu, nämlich für Deutschland. Keine andere große Volkswirtschaft ist so stark exportorientiert wie die der Bundesrepublik. Die Eurozone als gesicherter und beeinflussbarer Absatzmarkt bleibt für Deutschland zentral. Für die nächsten zehn Jahre würde ich nicht ohne Weiteres eine positive Prognose für die USA, für China oder für die Mehrzahl der Schwellenländer stellen. Eine unsägliche Dummheit wäre es daher, diese gesicherte Absatzzone durch die Aufgabe des Euro preiszugeben. Dringlich erscheint aber, die schweren Konstruktionsmängel und Fehlentscheidungen der Vergangenheit in der europäischen Geld- und Finanzpolitik aufzuarbeiten und möglichst rasch zu korrigieren. Sonst droht die Implosion der Eurozone.



Gesamt-Zusammenfassung: Die Corona-Krise und der Fall der Erdöl- und Erdgaspreise bedeuten für zwei imperiale Projekte einen herben Rückschlag: Für die Agenda der globalen Energie-Dominanz der Trump-Administration und für Chinas Seidenstraße-Initiative. Geopolitisch wird sich dies mit Verzögerung in verschärften Spannungen und Konflikten niederschlagen. Für die Eurozone gilt es, die Vergangenheit ohne Scheuklappen aufzuarbeiten, und die Weichen anders als in der Vergangenheit zu stellen.


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