Politik

Venezuela verklagt Bank of England auf Herausgabe von Goldreserven

Die venezolanische Regierung hat die britische Zentralbank im Streit um die Goldreserven des Landes verklagt.
20.05.2020 15:50
Aktualisiert: 20.05.2020 15:50
Lesezeit: 1 min
Venezuela verklagt Bank of England auf Herausgabe von Goldreserven
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro. (Foto: dpa) Foto: Marcelo Garcia

Die Regierung Venezuelas hat die Bank of England auf Herausgabe von 17 Tonnen Staatsgold im Gesamtwert von rund 930 Millionen Euro verklagt, dessen Herausgabe sie erstmals schon Ende 2018 eingefordert hatte. Die britische Zentralbank hatte sich damals jedoch geweigert, das Gold herauszugeben, weil US-Sanktionen gegen die Regierung von Nicolas Maduro bestanden und sich zudem der selbsternannte „Übergangspräsident“ Juan Guaido gegen eine Herausgabe des Goldes an die Maduro-Regierung ausgesprochen hatte.

Wie die BBC unter Berufung auf die Agentur Reuters berichtet, schlägt Venezuela nun vor, dass das Gold vom Entwicklungshilfswerk der Vereinten Nationen in Empfang genommen wird. Das United Nations Development Programme solle auch den Verkauf des Goldes überwachen und die Einnahmen Venezuela für den Kauf dringend benötigter Medikamente zur Verfügung stellen, welche in der gegenwärtigen Coronakrise dringend gebraucht werden. Trotz der weltweit grassierenden Pandemie hatte die US-Regierung in der jüngsten Vergangenheit darauf bestanden, die Sanktionen gegen Venezuela aufrechtzuerhalten, sollte Maduro weiterhin an der Macht bleiben.

Venezuela hatte in der Vergangenheit Gold an verbündete Staaten wie die Türkei, Russland oder den Iran verkauft, um die dringend benötigten Fremdwährungseinnahmen zu generieren. An die 17 in London gelagerten Tonnen kommt Caracas aber nicht mehr heran, seit die Lage in Venezuela faktisch zu einem Bürgerkrieg eskalierte, in den mehrere fremde Staaten verwickelt sind. Während die USA und rund 50 weitere Staaten Guaido unterstützen, wird Maduro unter anderem von Russland, Kuba, der Türkei und dem Iran gestützt.

Venezuela ist bitterarm und seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise gefangen. Das potentiell reiche Land – das über die größten bekannten Rohölvorkommen der Welt verfügt (!) – leidet an Sanktionen, Korruption und Misswirtschaft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Jeder Sechste sorgt sich wegen KI um eigenen Arbeitsplatz
02.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt rasant. Jeder sechste Beschäftigte in Deutschland fürchtet, dass sein Job bedroht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russische Wirtschaft unter Spannung: Industrie, Konsum und Haushalt schwächeln
02.12.2025

Die wirtschaftliche Lage in Russland wird spürbar fragiler, da strukturelle Schwächen und geopolitische Belastungen zunehmen. Damit...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei in Dienst gestellt
02.12.2025

Die Bundespolizei verstärkt ihre Drohnenabwehr erheblich. Mit 130 Spezialkräften, KI-gestützten Störsystemen und automatischen...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP News: Digitale Zahlungen im Asien-Pazifik-Raum wachsen stark
02.12.2025

XRP, die Kryptowährung von Ripple, könnte sich bald von Bitcoin abkoppeln. In Singapur erhält das Unternehmen eine erweiterte Lizenz, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das italienische Wunder: Geschaffen mit EU-Geld und Schattenwirtschaft
02.12.2025

Italien feiert eine Hochstufung seiner Bonität und spricht vom „neuen Wirtschaftswunder“. Doch unter der Oberfläche zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährung kaufen: So erkennen Anleger gute Einstiegsphasen
02.12.2025

Kryptowährungen gewinnen weltweit an Bedeutung, zugleich bleibt der richtige Einstiegszeitpunkt für viele Anleger schwer zu bestimmen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mindestlohnerhöhung 2026: Praxisleitfaden mit Checkliste und Rechenbeispielen für Betriebe
02.12.2025

Die Mindestlohnerhöhung ab 2026 bringt spürbare Veränderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wie stark Betriebe tatsächlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Schufa öffnet Blackbox: Neuer Score ab Ende März einsehbar
02.12.2025

Ab Ende März 2026 können Verbraucher den neuen Schufa-Score kostenfrei einsehen. Die Berechnung orientiert sich an zwölf...