Politik

Spannungen zwischen Türkei und Griechenland steigen

Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei im östlichen Mittelmeer steigen. Eine Eskalation zwischen beiden Ländern ist nicht ausgeschlossen.
24.05.2020 16:06
Aktualisiert: 24.05.2020 16:06
Lesezeit: 1 min
Spannungen zwischen Türkei und Griechenland steigen
Potenzielle Exportrouten von Gas aus dem östlichen Mittelmeer. (Grafik: Stratfor)

Eine türkische Yacht ist gestern Nacht von der Stadt Didim aus zum Hafen von Göcek aufgebrochen. Um 4.00 Uhr Ortszeit soll ein Boot der griechischen Küstenwache Warnschüsse in Richtung der Yacht, die sich im Besitz des 35-jährigen Ferhat Koray befindet, abgeschossen haben. Gegen 6.00 morgens soll die griechische Küstenwache erneut Warnschüsse abgegeben haben. Daraufhin teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit: “Trotz all unserer Versuche, gutnachbarschaftliche Beziehungen aufzubauen, ist es nicht möglich, die Belästigungen in der Ägäis, die in den vergangenen Tagen stattgefunden haben, nachzuvollziehen. Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um die Probleme durch Dialog und gegenseitiges Verständnis zu lösen, und wir werden dies auch weiterhin tun”, zitiert die Hürriyet Akar.

Die griechische Zeitung Kathimerini berichtet: “Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat Griechenland beschuldigt, in den vergangenen Tagen türkische Streitkräfte in der Ägäis belästigt zu haben, und dies als ,sehr ernste Provokation’ bezeichnet. Akar, der sich am Sonntag an Bord der Fregatte ,Barbaros’ befand, gab eine Erklärung ab. Er sagte, dass er sich die griechischen ,Provokationen’ nicht erklären kann, nannte aber keine konkreten Beispiele.”

Akar habe auch gesagt, dass die gemeinsamen Pläne von Zypern, Ägypten, Griechenland und Israel mit Unterstützung westlicher Öl- und Gaskonzerne zur Ausbeutung von Kohlenwasserstoffressourcen im östlichen Mittelmeer unter Ausschluss der Türkei keine Chance hätten. Es geht vor allem auch um die Kontrolle der potenziellen Exportrouten von Gas in Richtung Europa.

Die USA und Russland mit ihren Verbündeten, aber auch die Türkei und Israel, befinden sich im Wettlauf um die Kontrolle des östlichen Mittelmeers.

Frankreich hatte zu Beginn des Jahres angekündigt, Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer entsenden zu wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Aktienmärkte drehen ins Plus: Trump gibt im Zollstreit nach – aber nicht gegenüber China
09.04.2025

Die wirtschaftspolitische Linie des US-Präsidenten bleibt unklar. Gerade eingeführte US-Zölle werden plötzlich ausgesetzt – ein...

DWN
Politik
Politik Koalitionsvertrag von Union und SPD steht: Industriestrompreis kommt, Bürgergeld wird verschärft, Heizungsgesetz soll weg
09.04.2025

Nach intensiven Koalitionsverhandlungen steht der neue Koalitionsvertrag zwischen SPD, CDU und CSU fest. 45 Tage nach der Bundestagswahl...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Zwischen Rekordjagd und Rückschlagsgefahr – wie Anleger sich jetzt verhalten sollten
09.04.2025

Nach einem kurzen Rücksetzer bewegt sich der Goldpreis aktuell wieder in Richtung seines Rekordhochs. Die jüngsten Entwicklungen im...

DWN
Politik
Politik Koalitionsvertrag von Union und SPD: Wirtschaft sieht Licht und Schatten im Koalitionspapier
09.04.2025

Das Regierungsabkommen von CDU, CSU und SPD stößt in der Wirtschaft auf eine differenzierte Resonanz. Verschiedene Branchenvertreter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Diversitätsprogramme: Sollen sich deutsche Unternehmen Trumps Agenda anpassen?
09.04.2025

Deutsche Unternehmen sehen sich zunehmend mit einem schwierigen Dilemma konfrontiert, das sich mit jedem Tag weiter zuspitzt. Die Financial...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Azubi-Recruiting: Wie Unternehmen Auszubildende finden und was Personaler beachten sollten
09.04.2025

Der War of Talents existiert nicht nur bei der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften, sondern auch bei der Suche nach passenden...

DWN
Politik
Politik Zollstreit mit Trump: EU stimmt für erste Gegenzölle auf US-Produkte - Levi’s, Rice Krispies und Brillo-Pads im Fokus
09.04.2025

Die EU ist bereit, Zölle von bis zu 25 Prozent auf Hunderte von US-Produkten zu erheben, darunter Nicorette-Kaugummi, Brillo-Pads,...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Kräftige Verluste zum Start in den Mittwochshandel - Trumps Zollpaket belastet
09.04.2025

Der DAX ist am Mittwoch mit kräftigen Verlusten in den Börsenhandel gestartet. Trumps zweites Zollpaket ist in Kraft getreten und erhöht...