Marktbericht

Insider: Volkswagen investiert Milliarden in Chinas Autobranche

Lesezeit: 1 min
27.05.2020 11:14
Volkswagen steht Insidern zufolge kurz vor mehreren großen Investitionen in China.
Insider: Volkswagen investiert Milliarden in Chinas Autobranche
Eine Frau säubert am 20.04.2013 auf dem VW-Messestand auf der Auto Shanghai im chinesischen Shanghai das Heck eines Volkswagen Santana. (Foto: dpa)
Foto: Friso Gentsch

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Volkswagen geht Insidern zufolge in China, dem Schlüsselmarkt für Elektroautos, auf Shoppingtour. Der Autobauer befinde sich in letzten Gesprächen über eine 50-prozentige Beteiligung an der Muttergesellschaft seines chinesischen Elektrofahrzeug-Partners JAC Motors, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zudem seien die Wolfsburger auf dem Weg, auch der größte Anteilseigner des Batterieherstellers Guoxuan High-Tech zu werden. Beide Deals sollen bereits am Donnerstag Thema im VW-Aufsichtsrat sein, wie zwei Insider sagten. Details des Abschlusses könnten Freitagfrüh bekanntgeben werden.

VW, der größte ausländische Autohersteller in China, würde mindestens sieben Milliarden Yuan (umgerechnet knapp 900 Millionen Euro) für den 50-prozentigen Anteil an Anhui Jianghuai Automobile zahlen, sagten die Insider. Ein Sprecher wollte sich zu den Deals nicht äußern, erklärte aber: "Volkswagen sucht nach wie vor konsequent nach Wegen, um die Beziehungen zu lokalen Partnern zu stärken und zu vertiefen. In diesem Zusammenhang werden wir gemeinsam mit allen Beteiligten mögliche Optionen prüfen, um den langfristigen Erfolg in China sicherzustellen."

JAC hatte vergangene Woche mitgeteilt, der Mutterkonzern Anhui Jianghuai plane, einen strategischen Investor zu gewinnen. Er ist zu 100 Prozent im Besitz der lokalen Regierung und hält einen Anteil von gut 25 Prozent an der in Shanghai notierten JAC mit einem Marktwert von 1,67 Milliarden Dollar. JAC lehnte einen Kommentar ab.

VW arbeitet den Insidern zufolge außerdem daran, größter Anteilseigner der an der Börse Shenzhen notierten Guoxuan High-Tech zu werden, die wie JAC ihren Sitz in der ostchinesischen Stadt Hefei hat. Damit würde erstmals ein ausländischer Investor direktes Eigentum an einem chinesischen Batteriehersteller erwerben, sagten zwei der Insider. Guoxuan ist hierzulande kaum bekannt, gehört aber neben CATL und BYD zu den führenden Batterieherstellern in der Volksrepublik. Die Wolfsburger planten, die Aktien über eine ermäßigte Privataktienplatzierung wie auch von Guoxuans Hauptaktionären zu erwerben, sagte eine Person. Derzeit hält ein von Guoxuan-Gründer Li Zhen kontrolliertes Unternehmen 18,55 Prozent. Li selbst hält knapp zwölf Prozent, sein Sohn 2,52 Prozent. Nach dem Deal wird VW voraussichtlich rund 27 Prozent an Guoxuan besitzen. Guoxuan hat den Aktienhandel seit dem 20. Mai wegen einer bevorstehenden Mitteilung über eine Aktientransaktion eingestellt. Das Unternehmen lehnte einen Kommentar ab.

Die Wolfsburger wollen bis 2025 in China jährlich 1,5 Millionen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkaufen, dazu zählen in China neben rein batteriegetriebenen Fahrzeugen auch Plug-in-Hybridautos, die an der Steckdose aufgeladen werden können, und Wasserstoffautos.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...