Politik

Irland: Regierung scheitert mit Sparmaßnahmen

Lesezeit: 1 min
08.10.2013 01:38
Der irische Premier Kenny wollte den irischen Senat abschaffen. 20 Millionen Euro jährlich sollten so gespart. In einem Referendum stimmten die Iren jedoch dagegen. Nun muss die Regierung an anderer Stelle Sparmaßnahmen ergreifen.
Irland: Regierung scheitert mit Sparmaßnahmen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mit 51,7 Prozent stimmte die irische Bevölkerung in einem Referendum für den Erhalt des Senats, Seanad  Éireann. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 39,17 Prozent. Das Ergebnis der Abstimmung ist eine Überraschung und ein unvorhergesehene Herausforderung für den irischen Premier. Eins von Kennys Wahlversprechen war es, den Senat abzuschaffen. Und eine Mehrheit der Iren sprach sich vor dem Referendum auch für die Abschaffung des Senats aus.

Eine Herausforderung ist das Ergebnis, weil sich die Regierung von der Abschaffung des Senats eine jährliche Einsparung in Höhe von 20 Millionen Euro versprochen hatte. Diese 20 Millionen Euro muss sie nun an anderer Stelle einsparen, um die internationalen Kreditgeber zufrieden zu stellen.

Erst Ende September hatte EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen Irland ermahnt, weiterhin zu sparen. 3,1 Milliarden Euro soll die irische Regierung mit dem neuen Haushaltsplan einsparen. Einige Abgeordnete wollten diesen Betrag bereits reduzieren (hier). Doch mit dem gescheiterten Referendum rückt dies in weite Ferne.

Trotz des Votums für den Senat wolle die Regierung die Institution aber zumindest reformieren, berichtet die Irish Times. Der Senat besteht aus 60 Mitgliedern, die meist aus einem Kreis aus Politikern und Wissenschaftlern gewählt werden. Bis zu 90 Tage lang kann der Senat beispielsweise ein Gesetz des Unterhauses aufhalten.

Das Ergebnis des Referendums hat den irischen Premier weiter geschwächt. Die Kritik an ihm wird auch in der eigenen Partei immer lauter. „Er ist stark geschwächt in der Partei und all das ist 100 Prozent selbstverschuldet“, zitiert der Irish Indepent  einen hochrangigen Abgeordneten der Fine Gael Partei. „Er wollte überall seinen eigenen Weg gehen und hat die Leute aus der Partei quasi herausgetreten.“

Mit Blick auf die anstehenden Europawahlen macht sich der Zwist innerhalb Kennys Partei und unter der irischen Bevölkerung schon jetzt bemerkbar. Aktuellen Umfragen zufolge würde die Partei nur noch 30 Sitze erreichen. Im Februar 2011 konnte Kennys Fine Gael 76 Sitze erreichen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...