Wirtschaft

Russlands Ernte hinkt dem Vorjahresniveau weit hinterher

Im laufenden Jahr hinkt die Agrarproduktion in Russland stark hinter den Vorjahresergebnissen hinterher.
09.07.2020 14:11
Aktualisiert: 09.07.2020 14:11
Lesezeit: 1 min
Russlands Ernte hinkt dem Vorjahresniveau weit hinterher
Ein Erntefest in Russland. (Foto: dpa) Foto: Tatyana Zenkovich

Der späte Erntebeginn hat in Russland dazu geführt, dass die Ergebnisse bei Wintergetreide erheblich hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben sind. So sind die Erträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 3,5 Tonnen pro Hektar eingebrochen. Besonders auffällig war der Rückgang beim Weizen, der sich sogar um die Hälfte verringerte und schließlich bei 2,3 Tonnen pro Hektar landete. Allerdings waren bis zum 26. Juni noch nicht einmal zehn Prozent der Flächen geräumt.

In Zahlen liest sich dies folgendermaßen: Während am 23. Juni 2019 bereits 5,8 Millionen Tonnen eingefahren worden waren, sind es in diesem Jahr nur 1,3 Millionen Tonnen, davon lediglich 0,27 Millionen Tonnen Winterweizen (Vorjahr 2,5 Millionen Tonnen). Insbesondere im Süden Russlands war der Winterweizen durch Trockenheit, die bis in den Mai andauerte, und durch Fröste geschädigt worden. Der Regen, der später eingesetzt hatte, war nicht mehr in der Lage gewesen, die Defizite auszugleichen.

Allerdings ist absehbar, dass in den nächsten Tagen die Erträge zunehmen und damit der Rückstand zum Vorjahr sinken dürfte. Demnach bleibt auch Russlands staatliche Wetteragentur Hydromet-Center bei ihrer Aussage einer überdurchschnittlichen Ernte für Winter- und Sommergetreide. (AMI).

Darüber hinaus sind sich die internationalen Marktanalysten sicher, dass sich die Getreideernte in dem Land 2020 insgesamt positiv entwickeln wird: Die internationale Branchenvertretung International Grain Council (IGC) hat in ihrer Juni-Prognose die Erwartungen gegenüber dem Vormonat um 1,5 Millionen Tonnen auf 120,4 Millionen Tonnen angehoben. 45,4 Millionen davon - also fast 40 Prozent - könnten der Einschätzung der Experten nach für den Export verschifft werden.

Allerdings wird Russland - wie auch in den vergangenen Jahren - hinter den führenden Agrar-Nationen zurückbleiben, glauben die Fachleute: So gehen sie beispielsweise davon aus, dass die USA im laufenden Jahr ein Ergebnis von 458,9 Millionen Tonnen erzielen (und damit in etwa auf dem Vorjahre-Niveau bleiben). Die weltweite Getreideernte wird ihrer Einschätzung zufolge bei 2,237 Milliarden Tonnen liegen und das Ergebnis von 2019 noch leicht übertreffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verdi erhöht Druck auf Momox: Warnstreik in Leipzig geht weiter
15.12.2025

Im Tarifkonflikt beim Online- und Versandhändler Momox Services setzt die Gewerkschaft Verdi ihre Proteste fort. Für Montag und Dienstag...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Gipfel in Berlin: Wege zu einem möglichen Friedensschluss
15.12.2025

In Berlin könnten die Gespräche über ein Ende des Krieges in der Ukraine in eine entscheidende Phase treten. Die wichtigsten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Mercosur-Abkommen: DIHK fordert klare Unterstützung
15.12.2025

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer fordert die Bundesregierung auf, sich klar für das geplante Freihandelsabkommen mit den...