Wirtschaft

Weltbank: Pandemie stürzt Russland in die schwerste Rezession seit elf Jahren

Russland steht vor dem größten Einbruch seiner Wirtschaft seit elf Jahren, sagt die Weltbank in einer aktuellen Studie.
07.07.2020 12:28
Lesezeit: 1 min
Weltbank: Pandemie stürzt Russland in die schwerste Rezession seit elf Jahren
Eine Gas-Pipeline in Sudzha (bei Kursk). (Foto: dpa) Foto: epa Maxim Shipenkov

Der Zerfall des Ölpreises und die globale pandemiebedingte Konjunkturabschwächung werden 2020 in Russland zur schlimmsten Rezession seit elf Jahren führen. Davon gehen die Volkswirte der Weltbank in einer aktuellen Studie aus. "Die COVID-19-Pandemie hat den russischen Rubel geschwächt und dazu geführt, dass der Staatshaushalt geringere Einnahmen als im Vorjahr haben wird", erklären die Fachleute. "Die Erhitzung hat bewirkt, dass die russische Währung seit Jahresbeginn um elf Prozent an Wert verloren hat."

Hohes Defizit

Sie gehen davon aus, dass das russische Haushaltsdefizit im laufenden Jahr bei 7,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt. 2021 dürfte das Defizit ihrer Ansicht nach mit 1,6 Prozent des BIP deutlich geringer ausfallen; 2022 dann nur noch 0,5 Prozent betragen. "Es gibt pandemiebedingte Folgen, die sofort spürbar sind - beispielsweise der schnelle Anstieg der Erwerbslosigkeit, der Rückgang der realen Löhne, die sich verringernden Steuereinnahmen und das Schrumpfen des Bankensektors", sagte Apurva Sanghi, der Leiter der Studie und Chefvolkswirt der Weltbank in Russland in einem offiziellen Statement.

Ein besonderes Zeichen es diesjährigen Niedergangs war die rückläufige Entwicklung der russischen Industrie im Mai, weil aufgrund der Pandemie die Produktion zurückgenommen werden musste. Ein weiteres Problem ist der Niedergang der Ölpreise.

Es gibt Stimmen, denen zufolge die Macht von Wladimir Putin wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in Russland zu sinken beginnt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Ukraine-Wiederaufbau: Diese Unternehmen warten auf ein Ende des Krieges
28.12.2025

Die Märkte reagieren überraschend empfindlich auf jede Erwartung eines Waffenstillstands und verschieben Kapital von Rüstungswerten hin...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wie die wirtschaftliche Neuordnung gelingt
28.12.2025

Deutschland steht vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuordnung, in der Investitionen und geopolitische Risiken zugleich bewältigt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teamführung 2026: Was Führungskräfte jetzt wirklich brauchen
28.12.2025

Viele Führungskräfte starten 2026 mit neuen Vorsätzen – doch der Alltag frisst schnell jede Veränderung. Welche Self- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...