Panorama

Tests an Versuchspersonen beginnen: Steht China kurz vor Durchbruch bei Corona-Impfstoff?

Im Folgenden eine Übersicht über die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Corona-Ereignisse von Montag, den 6. Juni.
06.07.2020 17:26
Aktualisiert: 06.07.2020 17:26
Lesezeit: 5 min
Tests an Versuchspersonen beginnen: Steht China kurz vor Durchbruch bei Corona-Impfstoff?
Das Mittel "Remdesivir" gilt als Hoffnungsträger im Kampf gegen Corona. Deutschland verfügt allerdings nur über sehr begrenzte Vorräte des Medikaments. (Foto: dpa) Foto: Ulrich Perrey

16.53 Uhr - In den USA hat die Zahl der amtlich ermittelten Corona-Toten die Schwelle von 130.000 überschritten. Die Zahl der bekannten bisherigen Infektionen nähert sich unterdessen der Marke von drei Millionen an, wie aus öffentlichen Statistiken hervorgeht. Nachdem der tägliche Zuwachs bei den Fallzahlen in mehreren Bundesstaaten jüngst Rekordwerte erreichte, rechnen Gesundheitsexperten bald auch wieder mit einem deutlichen Anstieg der Todesfälle. Zuletzt hatte sich diese Kurve abgeflacht. Sie folgt den Infektionszahlen in einem Abstand von Wochen oder gar Monaten.

16.30 Uhr - Das Oberverwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen hat mit Eilbeschluss vom heutigen Tag den für den Kreis Gütersloh geltenden Lockdown vorläufig außer Vollzug gesetzt. Die Corona-Regionalverordnung sei nach der Prüfung im Eilverfahren voraussichtlich rechtswidrig.

16.25 Uhr - Pakistan meldet einen neuen Covid-19-Fall in der Regierung. Gesundheitsminister Zafar Mirza teilt auf Twitter mit, er sei positiv getestet worden. Er habe sich auf ärztlichen Rat in häusliche Quarantäne begeben. Er habe nur schwache Symptome. Im pakistanischen Kabinett gab es bereits mehrere Covid-19-Kranke - zuletzt auch Außenminister Shah Mehmood Qureshi. Insgesamt sind in Pakistan nach Angaben der Regierung knapp 230.000 Infektionen und mehr als 4700 Todesfälle bekannt.

16.17 Uhr - Deutschland verfügt nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn nur über ein paar Hundert Dosen des Medikaments Remdesivir. "Wir haben derzeit keine großen Vorräte", sagt Spahn bei einer vom Europa-Parlament organisierten Video-Anhörung. Er arbeite darauf hin, dass die Arznei auch in Europa hergestellt werden könne. Der Produzent, der US-Konzern Gilead Sciences, verfügt in Europa über keine Fertigungsanlagen für Remdesivir. Das Mittel gilt als Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten und ist dafür bereits unter anderem in den USA zugelassen. Am Freitag gab auch die EU-Kommission grünes Licht für den Einsatz bei bestimmten Erkrankten.

16.07 Uhr - Die chinesische SinoVac bringt ihren potenziellen Corona-Impfstoff in die entscheidende dritte Phase der klinischen Entwicklung. Damit ist SinoVac eines von drei Unternehmen weltweit, die ihre Impfstoffprojekte bereits in die letzte Studienphase gebracht haben. Noch in diesem Monat wolle das Unternehmen mit der Rekrutierung von Freiwilligen für die Untersuchung beginnen, teilt SinoVac mit. Brasilien - eines der von der Pandemie am stärksten betroffenen Länder - gab SinoVac bereits grünes Licht, seinen Impfstoff in dem Land zu testen. In der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung befinden sich gegenwärtig nur der Impfstoffkandidat von AstraZeneca und der Universität Oxford sowie der der chinesischen Sinopharm.

13.50 Uhr - "Maskentragen ist sexy", sagt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach der Sitzung von CDU-Präsidium und -Bundesvorstand. Man sei sich einig gewesen, dass die Maskenpflicht unbedingt befolgt werden müsse. Ziemiak wirft dem Senat in Berlin vor, die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr nicht konsequent durchzusetzen.

12.40 Uhr - Kanzlerin Angela Merkel plädiert nach Angaben ihres Regierungssprechers für eine Beibehaltung der Maskenpflicht. "Überall dort, wo der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, ist die Maske ein unverzichtbares Mittel", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert und nennt als Beispiel Busse, U-Bahnen und den Einzelhandel. Er reagiert damit auf eine Debatte über eine Lockerung der Maskenpflicht in Geschäften.

12.00 Uhr – SPD-Chefin Saskia Esken hält die Corona-Pandemie für "bei weitem nicht überwunden". Es gelte weiterhin, Abstand zu halten und die Hygieneregeln einzuhalten, damit es keine zweite Infektionswelle gebe, sagt Esken bei einem Pressetermin in Calw. "Deswegen empfehle ich dringend, weiterhin auch bei der Maskenpflicht zu bleiben."

11.43 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch in Brüssel Gespräche über den künftigen Haushalt der EU und den geplanten Corona-Wiederaufbaufonds führen. Merkel werde unter anderem mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel beraten, sagt der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert. Wie bereits bekannt wird die Kanzlerin zudem dem Europäischen Parlament die Prioritäten der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erläutern.

10.59 Uhr - CSU-Chef Markus Söder verteidigt die Maskenpflicht und warnt vor einer grundlegenden Änderung der Strategie zur Bekämpfung der Corona-Krise vor dem Herbst. "Die Maske ist eines der wenigen Instrumente, die gegen Corona helfen können", sagt Söder in München. Die Politik dürfe jetzt nicht "ein falsches Signal" senden und den Eindruck erwecken, es bestehe keine Gefahr mehr. "Erleichterung bedeutet nämlich nur, dass wir die Verantwortung wieder den Menschen geben. Man hat manchmal den Eindruck, dass nicht jeder die Verantwortung in gleicher Weise wahrnimmt, wie wir das in der Situation bräuchten."

10.20 Uhr - CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert die von den Wirtschaftsministern in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen (beide CDU) ausgelöste Debatte über eine Lockerung der Maskenpflicht im Einzelhandel. "Die Maskenpflicht muss weiter gelten", sagt sie nach Teilnehmerangaben im CDU-Präsidium. Es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Masken unterwegs seien. Es sei das falsche Signal, nun die Maskenpflicht aufzuheben. Deutschland müsse weiter gut durch die Pandemie kommen.

09.50 Uhr - Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Russland ist um 6611 auf 687.862 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien zudem 135 Menschen gestorben, teilen die Behörden mit. Damit starben insgesamt 10.296 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Bei der Zahl der Ansteckungsfälle liegt Russland weltweit inzwischen auf Platz vier nach den USA, Brasilien und Indien.

09.12 Uhr - Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), sieht gute Chancen für eine baldige Aufhebung der coronabedingten Reisewarnung für die Türkei. "Wenn die Lage gut ist – und letzte Woche war die Lage gut – können wir relativ schnell die Öffnungen vorbereiten", sagt Bareiß dem Sender RTL. "Insofern sind wir da mittendrin zu überlegen, was tun wir die nächsten Tage, um auch hier Reisen zu gewährleisten." Voraussetzung sei neben niedrigen Infektionszahlen, dass das türkische Gesundheitssystem Virusausbrüche so bewältigen könne, dass die Urlauber wieder gesund nach Hause kämen. Die Gespräche mit der Regierung der Türkei seien gut gewesen.

08.47 Uhr - Die Stimmung der Verbraucher ist trotz Aufwärtstrends weiter im Corona-Tief, wie der Handelsverband HDE zu seiner aktuellen Konsumenten-Umfrage unter 2000 Personen mitteilt. "Das HDE-Konsumbarometer steigt im Juli zwar an, erreicht aber lediglich den Wert aus dem April, in dem es zum ersten größeren Einbruch im Zuge der Corona-Pandemie kam." Ob sich die Verbraucherstimmung wieder nachhaltig aufhellen könne, hänge in den kommenden Monaten vor allem vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab. Bei der Bereitschaft der Konsumenten, größere Dinge einzukaufen, gebe es einen positiven Trend. "Dazu trägt sicher auch ein gewisser Gewöhnungseffekt an die aktuelle Einkaufssituation mit potenziellem Ansteckungsrisiko und besonderen Hygienestandards bei."

07.29 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor der in einigen Bundesländern erwogenen Aufhebung der Maskenpflicht im Handel. Er verstehe den Wunsch nach einer Rückkehr zum Alltag, sagt der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk. Maske tragen sei nicht immer angenehm. "Aber wir sehen gerade in geschlossenen Räumen, wo insbesondere ein Mindestabstand nicht immer gewährleistet ist, da können eben Alltagsmasken einen Unterschied machen, um sich und vor allem um andere zu schützen. Und deswegen halte ich sie weiter für wichtig."

06.51 Uhr - Mit fast 700.000 Infektionen hat Indien Russland als das Land überholt, das nach den USA und Brasilien am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen ist. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 23.000 bestätigte Neuinfektionen zu verzeichnen, teilen die indischen Gesundheitsbehörden mit. Seit Beginn der Krise sind fast 20.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

05.21 Uhr - Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 219 auf 196.554, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um vier auf 9016.

03.43 Uhr - Der australische Bundesstaat Victoria gibt 127 neue Infektionen in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Zwar fehlen zunächst Zahlen aus mehreren anderen Landesteilen, doch ist der Anstieg bislang der größte in Australien seit Beginn der Pandemie. Die Grenze zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Australiens - New South Wales und Victoria - werde ab Dienstag auf unbestimmte Zeit geschlossen, kündigt Victorias Premierminister Daniel Andrews an. In Melbourne, der Hauptstadt Victorias, gelten in 30 Stadtteilen Ausgangssperren, neun Bauten mit Sozialwohnungen sind unter Quarantäne gestellt.

01.03 Uhr - Weltweit sind nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters mehr als 11,35 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekannt. Mehr als 530.858 Menschen sind demnach gestorben.

00.34 Uhr - Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 26.051 neue bestätigte Coronavirus-Fälle und 602 weitere Todesopfer binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der infizierten Personen steigt nach Angaben des Ministeriums auf mehr als 1,6 Millionen. Bislang sind 64.867 Menschen in dem lateinamerikanischen Land an den Folgen der durch das Virus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19 verstorben.

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